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Du willst mehr? Mehr Karrierechancen, mehr Gehalt, mehr Ansehen? Deiner akademischen Laufbahn nach dem Bachelorstudium ein Ende zu setzen, kommt für dich nicht in Frage? Du möchtest dich vertiefend mit einem Themenbereich auseinandersetzen, aufbauende Kenntnisse erlangen und als Expert/in ins Berufsleben einsteigen? Oder hast du vor, eine berufliche Neuorientierung zu wagen? Dann ist ein Masterstudium die richtige Wahl!
Worum es sich bei einem Masterstudium genau handelt, wie ein Masterstudium typischerweise aufgebaut ist oder welche Masterabschlüsse es prinzipiell gibt, erfährst du hier!
Shortfacts Masterstudium:
- Studiendauer: meist 3 bis 4 Semester
- ECTS-Leistungspunkte: meist 90 bis 120 ECTS
- Studienmodelle: Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend
- Abschlussbezeichnungen: M.A., M.Sc., M.Ed., M.F.A., M.Mus., M.Eng., LL.M., MBA
- Voraussetzungen: u.a. abgeschlossenes Hochschulstudium (z.B. Bachelor)
Nach Abschluss eines Bachelorstudiums können Absolventen und Absolventinnen entweder direkt ins Berufsleben starten oder ein Masterstudium besuchen.
Manche Berufe können erst dann in Angriff genommen werden, wenn sowohl der Bachelor als auch der Master absolviert wurden.
Das Masterstudium verleiht einen zweiten Studienabschluss und ist die mittlere Ebene im dreistufigen Studiensystem – Bachelor, Master und Doktor/Doctor of Philosophy (Ph.D.). Ziehst du eine Promotion in Erwägung, musst du also ein Masterstudium abgeschlossen haben.
Üblicherweise hat ein Masterstudium eine Studiendauer von drei bis vier Semestern und einen Arbeitsaufwand von 90 bis 120 ECTS. Gleichwohl gibt es aber Master-Studiengänge und Masterlehrgänge, die eine kürzere Dauer (zwei Semester) oder eine längere Dauer (fünf bis sechs Semester) vorsehen, z.B. weil sie sehr praxisorientiert angelegt sind. Daher schwankt der ECTS-Arbeitsaufwand im Master oftmals: Bei einem vorangegangenen Bachelor mit 210 ECTS-Leistungspunkten, müssen im aufbauenden (= konsekutiven) Masterstudium meist 90 ECTS absolviert werden. Nach einem Bachelor mit 180 ECTS, sind im Master 120 ECTS zu erbringen. In Summe ergeben der Bachelor und der konsekutive Master 300 ECTS-Punkte (Studiendauer: fünf Jahre). Zudem werden ein- bis zweijährige Master (meist weiterbildende Master) mit 60 ECTS angeboten. Die ECTS-Punkte inkludieren ebenfalls die Masterarbeit, die du gegen Ende deines Studiums verfassen musst. Die Studiendauer wird auch wesentlich vom jeweiligen Studienmodellbeeinflusst. Im Master kann sowohl Vollzeit, Teilzeit als auch berufsbegleitend studiert werden. Ein Vollzeit Masterstudium hat demnach eine kürzere Studiendauer als ein Studium, das Teilzeit oder berufsbegleitend betrieben wird, da hier parallele Verpflichtungen wie Beruf oder Familie nicht zum Störfaktor werden.
Nach Absolvierung des Masterstudiums wird ein akademischer Masterabschluss verliehen. Welcher Grad vergeben wird, ist vom besuchten Master-Studiengang sowie von der jeweiligen Fachrichtung abhängig. Voraussetzung für ein Masterstudium ist in erster Linie ein erster Hochschulabschluss (z.B. Bachelor oder Diplom). Je nach Studiengang muss dieses eine fachliche Nähe zum Master aufweisen (v.a. bei konsekutiven Studiengängen), kann aber auch inhaltlich davon abweichen. In den meisten Fällen sollte dieses Vorstudium einen Arbeitsaufwand von mindestens 180 ECTS-Leistungspunkten haben. Gelegentlich sind auch der Notendurchschnitt des Studienabschlusses sowie die Teilnahme an einem Auswahlverfahren für die Zulassung zum Master entscheidend. Nach einem Masterstudium können die Absolvent/-innen ins Berufsleben starten bzw. sich für aufsteigende Positionen qualifizieren oder promovieren.
Master-Studiengänge finden immer mehr Anklang. Die Zahl der Bachelor-Absolvent/-innen, die sich dafür entscheiden, ein Masterstudium zu besuchen und auf diese Weise ihre Kenntnisse zu vertiefen, steigt kontinuierlich. Kein Wunder also, dass auch das Master-Studienangebot mit der Zeit geht und sich stetig erweitert.
Während ein Bachelor ein grundständiges Studium darstellt und v.a. Grundlagen sowie ein solides Überblickswissen in einem bestimmten Fachbereich vermittelt, ist das Masterstudium in erster Linie als Aufbaustudium zu verstehen. Hier erfolgt eine Erweiterung und Vertiefung des bereits vorhandenen Wissens. Außerdem bietet ein Master viel mehr Möglichkeiten zur Spezialisierung und hält eine Vielzahl an Schwerpunkten bereit, die dir zahlreiche Gelegenheiten zur Individualisierung und beruflichen Profilierung bieten.
Bachelor:
- Grundstudium
- Studiendauer meist sechs bis acht Semester (180 bis 240 ECTS)
- Erster akademischer Grad
- Voraussetzung für Master
Master:
- meist Aufbaustudium
- Studiendauer meist zwei bis fünf Semester (60 bis 120 ECTS)
- Zweiter akademischer Grad
- Voraussetzung für Promotion
Master-Studiengänge können in konsekutive und nicht-fachgebundene (bzw. nicht-konsekutive) Studiengänge sowie in Weiterbildungsmaster unterteilt werden:
- Konsekutiver Master
Ein konsekutives Masterstudium baut auf einem fachgleichen bzw. fachlich verwandten Bachelor auf. Du erlangst im konsekutiven Master also erweiterte und vertiefende Kenntnisse und kannst dich unmittelbar nach dem Bachelor im gleichen Fachbereich spezialisieren. Voraussetzung für ein konsekutives Studium ist der Abschluss eines grundständigen Studiums (z.B. Bachelorabschluss mit gleicher Abschlussbezeichnung). Konsekutive Studiengänge sind zudem postgradual – das bedeutet, dass sie erst nach Erhalt eines ersten akademischen Abschlusses besucht werden dürfen. Um sich für einen konsekutiven Master zu bewerben, muss eine neue Anmeldung für das Aufbaustudium erfolgen. Die Studiendauer des konsekutiven Studiengangs ist meistens von den absolvierten ECTS-Kreditpunkten im Bachelorstudium abhängig. Die Gesamt-Regelstudienzeit von Bachelor und konsekutivem Master beträgt normalerweise fünf Jahre (= 300 ECTS-Leistungspunkte im gleichen Fachbereich). Im Regelfall hat der konsekutive Master 120 ECTS und folgt auf einen Bachelor mit 180 ECTS. Hast du das konsekutive Studium abgeschlossen, kannst du in diesem Fachbereich promovieren. - Fachlich nicht gebundener (nicht-konsekutiver) Master
Ist ein Masterstudium nicht-konsekutiv, bedeutet das, dass es nicht auf einem anderen Studium aufbaut. Demnach beschäftigen sich Studierende im postgradualen, nicht-konsekutiven Masterstudium mit Studienfächern eines anderen Fachbereichs, die inhaltlich vom Vorstudium abweichen. Der Vorteil eines nicht-konsekutiven Masterstudiums liegt darin, dass auf diese Weise fächerübergreifende, interdisziplinäre Kenntnisse erlangt werden können. Aus einer Fächerkombination, die thematisch nichts miteinander gemein hat, ergeben sich somit zahlreiche Chancen für die Berufswelt. Generalist/-innen, die nicht nur eine, sondern mehrere Perspektiven mitbringen und Sachverhalte aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können, werden immer gesucht. Voraussetzungen für einen nicht-fachgebundenen Studiengang sind ein erster Hochschulabschluss (z.B. Bachelorabschluss). Die Dauer des Studiums richtet sich nicht nach den erworbenen ECTS-Leistungspunkten im Bachelor. Die Gesamt-Regelstudienzeit kann daher die Dauer von fünf Jahren überschreiten. Die Absolvierung eines fachlich ungebundenen Master-Studiengangs ermöglicht dir u.a. eine Promotion im entsprechenden Fachbereich.
Die Bezeichnung „nicht-konsekutiv“ verliert nach und nach allerdings an Relevanz – insbesondere nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz, laut dem konsekutive Studiengänge auch als fachübergreifende oder fachlich andere Studiengänge begriffen werden können und nicht-konsekutive Studiengänge miteinschließen. Unter nicht-konsekutiven Studiengängen werden heutzutage häufig Weiterbildungsmaster verstanden. Der Begriff findet sich an Hochschulen aber nach wie vor wieder.
- Weiterbildungsmaster
Ein Weiterbildungsmaster kann sowohl konsekutiv als auch nicht-konsekutiv sein. Meist wird unter einem Weiterbildungsmaster jedoch ein nicht-konsekutiver Studiengang verstanden. Im Unterschied zu einem regulären Masterstudium setzt er Berufserfahrung im Ausmaß von zumindest zwei bis drei Jahren voraus. Das bedeutet, dass der Weiterbildungsmaster nicht direkt an einen Bachelor anschließt, sondern erst, nachdem die Absolvent/-innen praktische Kenntnisse im entsprechenden Berufsfeld gesammelt haben. Merkmale eines weiterbildenden Masters sind insbesondere seine starke Praxisorientierung sowie die Lehre von bevorzugt anwendungsorientierten Kompetenzen. Zudem wird er häufig berufsbegleitend angeboten. Des Weiteren ist für den Besuch eines Weiterbildungsmasters ein Bachelorabschluss nicht zwangsläufig nötig. Hier kann z.B. auch mehrjährige Berufserfahrung ausreichen. Weiterbildungsmaster können auch akademische Masterlehrgänge auf internationalem Masterniveau sein. Häufig sind sie mit Kosten verbunden. Der Arbeitsaufwand im weiterbildenden Master liegt meist bei 60 bis 120 ECTS. Ein Beispiel für einen nicht-konsekutiven Weiterbildungsmaster ist der Master of Business Administration (MBA) im Fachbereich Wirtschaft. Dieser qualifiziert u.a. für verantwortungsvolle Positionen im Management, wie z.B. in der Unternehmensführung.
Ein Masterstudium ist, ebenso wie das Bachelorstudium, in zahlreiche, thematisch aufeinander abgestimmte Moduleaufgeteilt. Diese Module bestehen wiederum aus unterschiedlichen Lehrveranstaltungen, z.B. aus Vorlesungen oder Seminaren, die jeweils mit einer Prüfung abschließen. Für jedes Modul wird eine Gesamtnote eingetragen, die aus dem Notendurchschnitt der abgeschlossenen Lehrveranstaltungen errechnet wird.
Anders als im grundständigen Bachelor werden im konsekutiven Masterstudium kaum einführende Vorlesungen angeboten, da die obligatorischen Grundkenntnisse bereits vorausgesetzt werden. Allerdings finden mitunter Repetitorien statt, die spezielle Studienfächer und -Inhalte des Bachelorstudiums in abgekürzter Form wiederholen und auffrischen. Im Zuge eines nicht-konsekutiven Masters sowie eines Weiterbildungsmasters gibt es jedoch durchaus Module, die Basiskompetenzen im entsprechenden Fachbereich vermitteln. Im weiteren Verlauf besuchen Studierende eine bestimmte Anzahl an vorgegebenen Pflichtmodulen oder entscheiden sich für einen Studienschwerpunkt und nehmen an den zugehörigen Lehrveranstaltungen teil. Des Weiteren sind, je nach Studiengang, Wahlpflichtmodule und Wahlmodule zu absolvieren. Wahlpflichtmodule sind im Unterschied zu Wahlmodulen in einem bestimmten Ausmaß verpflichtend aus vorgegebenen Lehrveranstaltungen zu wählen. Wahlmodule hingegen haben einen freieren Rahmen und verleihen z.B. auch interdisziplinäre Fertigkeiten. Eine Besonderheit des Masterstudiums ist die Bandbreite an Spezialisierungsmöglichkeiten. Im Master stehen in der Regel zahlreiche Schwerpunkte und Vertiefungen zur Wahl, welche die Entwicklung eines individuellen Berufsprofils ermöglichen.
Praktika (u.a. bei Unternehmen), praxisorientierte Lehrveranstaltungen wie Laborstunden oder optionale Auslandsaufenthalte finden sich an unterschiedlichen Etappen des Studiums wieder. Nach der meist dreisemestrigen Studienphase widmet sich das letzte Semester des Studiums der Masterarbeit. Auf dem Weg zur Masterthesis, die bis zu 30 ECTS-Leistungspunkte ausmacht, besuchst du begleitende Seminare.
Im Master wird zwischen mehreren Studienmodellen unterschieden. Grundsätzlich stehen dir die Modelle Vollzeit, Teilzeit sowie berufsbegleitend zur Wahl. Welches dieser Modelle du im Master wählen kannst, ist einerseits von der Hochschule und dem jeweiligen Studiengang abhängig, andererseits von deinen zeitlichen Ressourcen. Diese entscheiden schließlich darüber, wie viel Zeit dir pro Woche für das Studium zur Verfügung steht. Interessierst du dich eher für ein duales Studium oder ein Fernstudium? Dann kannst du dich auf den Seiten duale Studiengänge und Fernstudiengänge näher darüber informieren.
Die Studienmodelle unterscheiden sich folgendermaßen voneinander:
- Vollzeitstudium
Studieren hat für dich oberste Priorität? Beruf und/oder Familie lenken dich nicht vom Studium ab? Perfekt, damit eignest du dich hervorragend für ein Master-Vollzeitstudium! Hier erhält das Studium im Optimalfall deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Damit du den Master in Regelstudienzeit abschließen kannst, solltest du ca. 15 bis 20 SWS absolvieren, also rund 30 ECTS im Semester. Damit hast du eine wöchentliche Arbeitsbelastung von ungefähr 40 Stunden, wodurch eine berufliche Nebenbeschäftigung zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber erschwert wird. Eine geringfügige Anstellung bzw. ein Mini- oder Nebenjob ist aber prinzipiell möglich. Beachte hierbei gewisse Zuverdienstgrenzen, wenn du noch nicht 24 Jahre alt bist und zusätzlich zu deinem Gehalt z.B. eine Beihilfe erhältst. - Teilzeitstudium
Ein Teilzeit-Master ist die ideale Lösung für alle, die zwar studieren möchten, nebenbei aber auch noch anderen Verpflichtungen nachkommen müssen, wie z.B. einem Beruf. Hast du ein aufwändiges Hobby, Kinder oder pflegebedürftige Angehörige? Auch hier ist ein Teilzeitstudium die passende Wahl. Im Master-Teilzeitstudium wird der Studienplan eines Vollzeitstudiums auf mehrere Semester verteilt, d.h. du hast einen weniger dichten Studienplan und insgesamt mehr Zeit für Studienarbeiten und Prüfungen. Der Arbeitsaufwand in Teilzeit entspricht in etwa 20 bis 25 Stunden pro Woche. - Berufsbegleitendes Studium
Das berufsbegleitende Masterstudium ist dann für dich geeignet, wenn du z.B. Vollzeit arbeitest und parallel dazu studieren möchtest. Hier finden Lehrveranstaltungen u.a. am Wochenende oder abends statt, sodass du tagsüber arbeiten kannst. Ein berufsbegleitender Master dient beispielsweise der beruflichen Neuorientierung oder der Vorbereitung auf aufsteigende berufliche Tätigkeiten. Du kannst z.B. deine/n Arbeitsgeber/in um finanzielle Unterstützung sowie um zeitlich flexiblere Arbeitszeiten während deines Studiums bitten.
Im Laufe deines Masterstudiums wirst du an zahlreichen Lehrveranstaltungen teilnehmen. Diese charakterisieren sich je nach Typus z.B. durch Frontalunterricht oder durch Unterricht, der auf die aktive Teilhabe der Studierenden abzielt. Auch hinsichtlich der erforderlichen Anwesenheitspflicht unterscheiden sich die Lehrveranstaltungen. Im Master begegnest du u.a. folgenden Veranstaltungen:
- Vorlesung
Die Vorlesung ist sicherlich jedem und jeder ein Begriff. Immerhin ist diese Lehrveranstaltung charakteristisch für ein akademisches Studium. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um eine Veranstaltung, die vorrangig auf Frontalunterricht setzt. In Vorlesungen werden z.B. die Grundlagen eines Fachs erörtert und dessen theoretische Aspekte dargelegt. Vorlesungen können sich überblicksmäßig oder einführend mit einem Thema auseinandersetzen oder sich einem speziellen Themenbereich des Gegenstands widmen. Dein persönliches Erscheinen ist für den positiven Abschluss dieser Lehrveranstaltung nicht nötig. - Ringvorlesung
Eine Sonderform der Vorlesung ist die Ringvorlesung. Hier lehren mehrere Dozent/-innen zu ein und demselben Thema. Bei der Ringvorlesung findet eine Durchmischung unterschiedlicher Fachbereiche statt. Dies ist auch der wesentliche Vorteil der Lehrveranstaltung: Du erhältst in einer Ringvorlesung vielfältige Perspektiven und Blickwinkel auf einen Themenbereich. Da in jeder Einheit eine andere Person vorträgt, ist dieser Veranstaltungstypus auch äußerst abwechslungsreich. - Vorlesung mit Übung
In Vorlesungen mit Übungscharakter werden sowohl die theoretischen Anteile eines Themenbereichs als auch deren praktische Anwendungen gelehrt. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung erprobst du die gelernten Studieninhalte der Fächer unmittelbar und festigst sie auf diese Weise. Dies kann auch über E-Learning-Plattformen oder im Zuge einer Gruppenarbeit geschehen. Du musst bei der Vorlesung mit integrierter Übung nicht zwangsläufig anwesend sein, versäumte oder nicht eingereichte Übungen können deine Note jedoch verschlechtern. - Übung
Übungen fokussieren sich insbesondere auf die praktische Umsetzung und Anwendung der gelehrten Inhalte. Hier findet ein Transfer zwischen Theorie und Praxis statt – deine Kenntnisse werden in Übungen z.B. im Rahmen von Gruppenarbeiten und Vorträgen gefestigt und geprüft. Ebenfalls werden Praxisbeispiele durchgenommen und Fallstudien/ Case Studies bearbeitet. Übungen dienen in manchen Studiengängen auch der Prüfungsvorbereitung. In Übungen ist deine persönliche Anwesenheit erforderlich. - Seminar
Seminare ermöglichen die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit speziellen Themenbereichen. Zugehörige Problem- und Fragestellungen werden hier ausgiebig reflektiert und diskutiert. Im Zuge dessen erarbeitest du dir, alleine oder in Gruppen, ein Thema, hältst wissenschaftliche Vorträge und verfasst eine abschließende Seminararbeit. Seminare werden in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten, es gibt z.B. Hauptseminare, Oberseminare oder Masterseminare. Letztere begleiten dich beim Verfassen deiner Masterthesis. Proseminare sind in Master-Studiengängen eher selten. Deine Anwesenheit ist in Seminaren obligatorisch. - Konversatorium
Konversatorien fördern u.a. die wissenschaftliche Diskussion und Beschäftigung mit unterschiedlichen Themenbereichen. Dozierende und Studierende treten hierbei in einen Austausch. Konversatorien ergänzen beispielsweise eine Vorlesung oder werden parallel zur bzw. nach Erstellung der Masterthesis angeboten. Anwesenheit wird in einem Konversatorium grundsätzlich nicht gefordert. - Kolloquium
Im Kolloquium/ Colloquium werden wissenschaftliche Gespräche zwischen dem Lehrpersonal und den Student/-innen geführt. Häufig bezeichnen Kolloquien eine mündliche Prüfungsleistung oder einen Vortrag, der von einer Diskussion und Präsentation begleitet wird. Meist findet im Rahmen eines Kolloquiums die Verteidigung der Masterarbeit statt, die vor den Prüfer/-innen bzw. Gutachter/-innen präsentiert und besprochen wird. In diesem Fall ist von einem Masterkolloquium die Rede. Hier gilt Anwesenheitspflicht. - Repetitorium
Im Zuge eines Repetitoriums werden Studienfächer, die bereits im Bachelor gelehrt wurden, aufgefrischt und wiederholt. Repetitorien finden meist zu Studienbeginn oder vor größeren Prüfungen statt und dienen u.a. dem Ausgleich von Wissenslücken. Dadurch sind sie insbesondere für jene Studierende von Vorteil, die z.B. ein fachlich abweichendes Bachelorstudium absolviert oder an einer anderen Hochschule studiert haben. Die Anwesenheit ist nicht zwangsläufig erforderlich. - Kurs
In Kursen findet u.a. eine Vermittlung und Vertiefung wichtiger Inhalte, Techniken und Methoden eines speziellen Gegenstandbereiches statt. Zudem sind Kurse stark auf die Eigenleistung der Studierenden ausgerichtet. Kurse können also sowohl einen Vorlesungs- als auch einen Übungscharakter aufweisen. Es gibt unterschiedliche Arten von Kursen, wie z.B. Universitätskurse, Grundkurse, Einführende-, Fortführende- und vertiefende Kurse. Meist müssen Studierende für die positive Absolvierung des Kurses anwesend sein. - Sprachkurs
Sprachkurse bieten Gelegenheit, um neue Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben oder bereits erworbene sprachliche Fertigkeiten zu festigen und zu erweitern. - Praktikum
Praktika sind insbesondere auf die praktische Erprobung und Anwendung der gelehrten Fächer ausgerichtet. Studierende erbringen im Rahmen eines Praktikums laufend Eigenleistung und lernen auf diese Weise das Berufsfeld besser kennen. In naturwissenschaftlich orientierten Studiengängen finden u.a. auch Laborpraktika statt. Es besteht Anwesenheitspflicht. - Exkursionen
Exkursionen oder Lehrausflüge charakterisieren sich z.B. durch Besichtigungen oder Wanderungen. Im Rahmen einer Exkursion besuchen Studierende zusammen mit dem/der Dozierenden einen Ort, der für das jeweilige Studium Relevanz besitzt. Erstreckt sich die Exkursion über einen längeren Zeitraum, ist von einer Studienreise die Rede. In Exkursionen besteht verpflichtende Anwesenheit. - Blocklehrveranstaltungen
Der Begriff Blocklehrveranstaltung bezeichnet eine universitäre Veranstaltung, die nicht regelmäßig, sondern geblockt stattfindet. Das heißt, eine Blocklehrveranstaltung wird innerhalb eines kürzeren Zeitraums besucht, z.B. am Wochenende oder an mehreren, aufeinanderfolgenden Tagen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung wird der Stoff, der ansonsten über ein Semester verteilt worden wäre, verdichtet und in einem kurzen Zeitrahmen gelehrt.
Im Master findet eine regelmäßige Kontrolle deiner Leistungen statt. Hast du die letzte Einheit einer Lehrveranstaltung besucht, schließt diese z.B. mit einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung ab. Praktische Lehrveranstaltungen, in denen du anwesend sein und laufend Eigenleistung erbringen musst, bewerten dich u.a. anhand der Gruppenarbeiten, Projektarbeiten, Vorträge und Präsentationen sowie deiner Studienarbeiten. Hier spielt auch deine aktive Mitarbeit und Teilnahme an Gesprächen und Diskussionen eine wichtige Rolle.
Schriftliche Prüfungen haben unterschiedliche Modi. Es gibt Prüfungen, die
- aus offenen Fragen bestehen: Nimmst du an einer Prüfung mit offenen Fragen teil, beantwortest du jede Fragestellung in einem Fließtext in eigenen Worten.
- aus Multiple-Choice-Fragen bestehen: Multiple-Choice-Prüfungen geben dir pro Frage eine Vielzahl an möglichen Antworten (meist vier bis fünf). Hiervon ist eine bestimmte Anzahl richtig. Jene Antworten, die du für korrekt hältst, kreuzt du an. Es können, je nach Prüfungsmodus, entweder mehrere Antworten oder nur eine einzige der Alternativen richtig sein. Multiple-Choice-Prüfungen werden unterschiedlich bewertet. Es kann sein, dass du 0 Punkte für eine Frage erhältst, sobald eine der ausgewählten Antworten falsch ist. Wurden nicht alle richtigen, dafür allerdings keine falschen Antworten ausgewählt, erhältst du meist Teilpunkte.
Ebenfalls gibt es Klausuren, die sowohl offene Fragen als auch Multiple-Choice-Fragen beinhalten. Für den positiven Abschluss einer Prüfung müssen mindestens 50% der möglichen Punkte erreicht werden. Wie die Prüfung genau bewertet wird, ist an den Hochschulen oft unterschiedlich. Für jede Klausur stehen dir mehrere Prüfungsantritte zur Verfügung (meist drei bis vier). Solltest du die Prüfung beim ersten Antritt also nicht mit einer positiven Note abschließen, kannst du die Prüfung noch zwei bis drei weitere Male wiederholen. Ist die Klausur auch beim letztmöglichen Termin negativ, erfolgt die Exmatrikulation oder die Sperre für das Studium im jeweiligen Studienort. Schriftliche Prüfungen dauern unterschiedlich lang, meist haben sie eine Mindestdauer von 45 Minuten.
Im Rahmen einer mündlichen Prüfung (ca. 30 Minuten lang) referierst du oft über ein bestimmtes Thema und beantwortest anschließend Fragen, die dir vom/von der Prüfer/in gestellt werden. Der Aufbau einer mündlichen Prüfung kann jedoch variieren.
Vor einer Prüfung erleidest du Schweißausbrüche? Stress bringt dich an den Rand der Verzweiflung? Außerdem fehlen dir passende Lernmethoden, um erfolgreich für eine Prüfung zu lernen? Auf unserem Blog findest du Tipps und Infos rund um Prüfungsangst, Stressbewältigung und Lerntypen!
Ein jedes akademisches Studium schließt mit einer wissenschaftlichen Studienarbeit ab. Das Herzstück im Masterstudium ist die Masterarbeit bzw. Masterthesis. Ein umfassendes Fachverständnis, Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben sowie im Recherchieren sind für die Abfassung der Masterarbeit obligatorisch, schließlich wurdest du während des gesamten Studiums darauf vorbereitet. In Masterseminaren wirst du, beginnend mit der Suche nach einer Forschungsidee oder der Ausarbeitung eines Forschungskonzeptes, beim Erstellungsprozess deiner Masterarbeit begleitet.
Bevor du mit der Masterarbeit beginnst, überlegst du dir eine Forschungsfrage und dazu passende Hypothesen. Das Ausmaß der Masterarbeit ist unterschiedlich und hängt u.a. auch davon ab, wie viel Zeit dir für ihre Bearbeitung zur Verfügung steht. Im Schnitt hat eine Masterthesis, je nach Studiengang, ein Ausmaß von 60 bis 120 Seiten. Meist sind ca. 80 Seiten zu schreiben. Die genauen Vorgaben hierzu erhältst du von der Hochschule.
Reine Literaturarbeiten, die sich auf bereits vorhandenes Wissen stützen und dieses mit eigenen Ansätzen und Interpretationen in Einklang bringen, sind bei der Masterarbeit eher selten. Vordergründig ist hier die eigenständige empirische Arbeit.
Du erforschst das Themengebiet also aktiv und bearbeitest eine Problemstellung des Fachbereichs. Hierfür bedienst du dich des Methodenrepertoires der quantitativen und qualitativen Forschung, führst z.B. qualitative Interviews oder startest eine Umfrage, deren Ergebnisse du mit geeigneter Software misst und auswertest.
Sobald die Masterarbeit eingereicht wurde, trittst du zur Masterprüfung (Defensio) an. Im Rahmen dieser Prüfung findet die Verteidigung deiner Masterarbeit vor einer Prüfungskommission statt – üblicherweise in einem Kolloquium. Die Verteidigung beinhaltet eine Präsentation der Thesis, in der du z.B. die Motivation für das Thema der Thesis darlegst, dein genaues Vorgehen schilderst, erklärst, welche wissenschaftliche Methoden du verwendet hast und welche Ergebnisse deine Arbeit zutage gebracht hat. Anschließend findet eine Diskussion statt, in der du Fragen zu deiner Thesis beantwortest. Voraussetzung für den Prüfungsantritt ist, dass alle Module im Studium positiv abgeschlossen wurden und nur noch die Note für das Mastermodul ausstehend ist.
Prüfungen, Masterarbeit und Defensio allesamt positiv abgelegt? Dann bist du stolze/r Besitzer/in eines akademischen Mastergrades! Welchen Abschluss du erhältst ist zum einen von der Fachrichtung abhängig sowie von der Bildungseinrichtung (z.B. Universität, Privatuni, Fachhochschule), an der du den Master abgeschlossen hast. Zum anderen entscheidet die Art des Masterstudiums, welcher Grad dir verliehen wird. So steht am Ende eines Weiterbildungsmasters oft ein anderer Abschluss, als nach einem postgradualen (nicht-)konsekutiven Studiengang. Häufig kann es zu Überschneidungen kommen, so können Studiengänge der Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften oder Technik nicht einer einzigen Abschlussbezeichnung zugeordnet werden. Masterabschlüsse, die häufig an Absolvent/-innen verliehen werden, sind z.B.:
- Master of Arts (M.A.)
Der akademische Grad Master of Arts (M.A.) wird meist nach Studiengängen der Fachrichtungen Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sprachwissenschaften, Kultur- und Kunstwissenschaften, Sportwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften verliehen. - Master of Science (M.Sc.)
Die Abschlussbezeichnung Master of Science (M.Sc.) ist v.a. für Studiengänge der Fachrichtungen Naturwissenschaft & Mathematik, Wirtschaftswissenschaft, Ernährungswissenschaften, Technik, tlw. Ingenieurwissenschaften, Agrar- und Forstwissenschaft oder Informatik typisch. - Master of Education (M.Ed.)
Die Abschlussbezeichnung Master of Education (M.Ed.) wird dir meist nach Absolvierung eines Master-Lehramtes verliehen. Um aber unbefristet als Lehrer/in arbeiten zu dürfen, musst du noch ein Referendariat (= berufliche Vorbereitung) abschließen. - Master of Fine Arts (M.F.A.)
Den Abschluss Master of Fine Arts (M.F.A.) erhältst du nach einem Master aus dem Bereich der freien Kunst, also z.B. Bildhauerei, Grafik, Malerei, Keramik oder Fotografie - Master of Music (M.Mus.)
Hast du Musik oder Musikwissenschaft studiert, ist dir der Abschluss Master of Musik (M.Mus.) sicher. - Master of Engineering (M.Eng.)
Absolvent/-innen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs tragen den akademischen Grad Master of Engineering (M.Eng.). Zu den Ingenieurwissenschaften zählen z.B. die Studiengänge Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Lebensmitteltechnologie, Maschinenbau oder Gebäudetechnik. - Master of Laws (LL.M.)
Master-Studiengänge der Fachrichtung Rechtswissenschaft schließen mit dem akademischen Grad Master of Laws (LL.M.) ab.
Hast du einen Weiterbildungsmaster besucht, erhältst du unter Umständen einen anderen als die oben genannten Abschlüsse. Abschlussbezeichnungen für Weiterbildungsmaster entsprechen ebenfalls den Richtlinien des Bologna-Prozesses und lauten z.B.:
- Master of Business Administration (MBA)
- Executive MBA (EMBA)
- Master of Advanced Studies (MAS)
- Master of Banking and Finance (MBF)
- Master of Business Law (MBL)
- Master of International Business (MIB)
- Master in Management (MIM)
- Master of Legal Studies (MLS)
- Master of Social Work (MSW)
- Master of International Taxation (M.I.Tax)
- Professional Master of Business Administration (PMBA)
- Professional Master of Public Health (PMPH)
Der Master of Business Administration (MBA) wie auch der Executive MBA (EMBA) sind wohl zwei der prominentesten Vertreter in der Riege der Weiterbildungsmaster. Hierbei handelt es sich um meist berufsbegleitende, weiterbildende, nicht-konsekutive Master-Studiengänge, die im Fachbereich Wirtschaft angeboten werden und insbesondere Fachfremde auf Aufgaben in der (internationalen/ globalen) Betriebswirtschaft (BWL), im General Management und der Unternehmensführung vorbereiten. Auf diese Weise haben auch Studierende anderer Fachrichtungen die Möglichkeit auf eine berufliche Führungstätigkeit in der Wirtschaft. Im Unterschied zum MBA muss für einen EMBA häufig mehr Berufserfahrung vorliegen. Sind es beim MBA meist zwei bis drei Jahre, so ist im EMBA ein Mindestmaß von fünf Jahren vorgeschrieben. Der EMBA ist überdies auch auf die Vorbereitung für Tätigkeiten im gehobenen Management spezialisiert.
Beim Master of Advanced Studies (MAS) handelt es sich ebenfalls um einen Abschluss, der nach einem akademischen Weiterbildungsstudiengang verliehen wird. Der MAS setzt sich häufig aus einem DAS (Diploma of Advanced Studies) oder mehreren CAS (Certificate of Advanced Studies) zusammen. Auf diese Weise können im MAS individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.
Die Zugangsvoraussetzungen für das Masterstudium unterscheiden sich je nach Art des Master-Studiengangs und der Bildungseinrichtung (z.B. Universität, Fachhochschule) sowie nach Bundesland:
Für einen konsekutiven Master benötigst du in der Regel den fachgleichen/fachähnlichen Bachelorabschluss (oder Magister/ Diplom). Hier ist u.a. ein gewisses Ausmaß an ECTS-Leistungspunkten zu beachten, im Bachelor musst du also z.B. 180 oder 210 ECTS-Kreditpunkte erbracht haben. Kannst du die geforderte Anzahl an ECTS nicht nachweisen, hast du u.a. die Möglichkeit, Studienleistungen nachträglich (z.B. während des Semesters) zu erlangen. Gelegentlich gibt es auch für das Masterstudium einen Numerus Clausus (NC), den du beachten musst. Zudem können Auswahlgespräche stattfinden. Auch der Nachweis sprachlicher Fertigkeiten sowie beruflicher Erfahrungen (bei einem Weiterbildungsmaster meist zwei bis drei Jahre) kommt bei der Zulassung zum Master oft zum Tragen. Möchtest du künftig einen fachlich ungebundenen Master belegen, finden z.B. Aufnahmetests statt, die deine Eignung für den entsprechenden Master feststellen. In diesem Fall kannst du u.a. auch zusätzliche Prüfungen absolvieren, die dem Studienplan des fachgleichen Bachelors entsprechen.
Bei einigen Studiengängen (v.a. Weiterbildungsmaster) ist ein Bachelorabschluss als Zulassungsvoraussetzung nicht zwangsläufig vonnöten. Zur Zulassung kann hier auch die mehrjährige Berufserfahrung befähigen. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn kein Bachelorstudium abgeschlossen wurde, dafür aber die Universitätsreife (z.B. Matura, Berufsmatura) bzw. Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abitur) vorliegt. Hat der/die Studienbewerber/in ebenfalls keine Matura/ kein Abitur, ist das Masterstudium (abhängig von der Hochschule) dennoch nicht ausgeschlossen: Haben Studieninteressenten über einen langen Zeitraum (ca. 8 bis 10 Jahre) berufliche Erfahrungen gesammelt, davon genügend auch im facheinschlägigen Bereich, kommen sie für den Master unter Umständen ebenfalls in Frage. Es können zusätzliche Auflagen auf die Studienbewerber/-innen zukommen, wie z.B. Eignungstests und Prüfungen, Vorkurse, Bewerbungsschreiben, Nachweis sprachlicher Fertigkeiten, etc. Die Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich an den Bildungseinrichtungen (z.B. Universitäten, Fachhochschulen, etc.) voneinander.
Hier findest du weitere Informationen über das Nachholen von Abitur bzw. Matura: Abitur nachholen, Matura nachholen Österreich, Matura nachholen Schweiz.
Du fragst dich, ob du ein Masterstudium besuchen sollst oder nach dem Bachelor lieber direkt ins Berufsleben einsteigst? Du weißt nicht, ob ein Masterstudium sinnvoll ist und zu dir passt? Die folgende Auflistung der Vor- und Nachteile eines Master-Studiengangs können dir bei dieser Entscheidung helfen:
Vorteile:
- Vertiefende Kenntnisse
Im Master-Studiengang setzt du dich mit dem präferierten Themenbereich noch viel intensiver auseinander, baust auf den im Bachelor erworbenen Grundlagen auf und hast zahlreiche Möglichkeiten, um dich zu spezialisieren und dein berufliches Profil zu schärfen. - Zugang zu bestimmten Berufsfeldern
Lehrer/in, Top-Manager/in und Co kannst du nur mit einem Masterstudium werden. Ohne den Masterabschluss bleibt dir eine Vielzahl an Berufen verwehrt, du kannst dann z.B. nicht als Klinische Psycholog/in, Psychotherapeut/in oder Architekt/in arbeiten. Auch die Felder Rechtswissenschaften, Medizin und weite Teile der Naturwissenschaften setzen einen Master meistens voraus. Ein fehlender Master macht dir auch dann einen Strich durch die Rechnung, wenn du eine wissenschaftliche Karriere in der Forschung anstrebst oder als Professor/in an einer Hochschule lehren willst, denn ohne Promotion läuft hier nichts (und diese ist mit einem Bachelor allein schwerer zu erreichen). - Mehr Gehalt
Mit einem Masterabschluss erwartet dich bei Berufseinstieg häufig ein höheres Gehalt, als es mit einem Bachelor der Fall wäre. - Bessere Einstiegspositionen
Hast du ein Masterstudium absolviert, übernimmst du schneller Verantwortung im Beruf und wirst für die Übernahme von Führungsaufgaben viel eher in Betracht gezogen.
Nachteile:
- Berufserfahrung bleibt auf der Strecke
Beginnst du direkt nach dem Bachelor mit dem Master, bleibt dir neben der Universität wenig Zeit, um ausgiebige berufliche Erfahrungen zu sammeln. - Kosten
Bist du während des Master-Studiengangs nicht oder nur in geringem Ausmaß berufstätig, so kannst du weniger von deinem Gehalt sparen. Hinzu kommen die Kosten, die mit dem neuen Studium verbunden sind.
Ein großes Studienangebot findet sich an Hochschulen, allen voran z.B. Universitäten, Private Universitäten und Fachhochschulen, des Weiteren an Pädagogischen oder Technischen Hochschulen. Auch andere Bildungseinrichtungen und Institute sowie Akademien haben Master-Studiengänge im Programm.
Diese Bildungseinrichtungen gehen auch mit unterschiedlichen Lehrformaten einher. An Universitäten beschäftigst du dich vorrangig mit der Theorie und Wissenschaft. An einer Fachhochschule erwarten dich hingegen eher praktische Einblicke und methodische Anwendungen im Fachbereich. Möchtest du nach dem Bachelor an einer Universität einen Master an einer Fachhochschule besuchen? Dies ist prinzipiell möglich – beachte aber etwaige Zusatzauflagen.
Besitzt ein Studiengang eine Akkreditierung, so bedeutet das, dass er den Ansprüchen der hochschulinternen Qualitätssicherung entspricht und die qualitativen Maßstäbe sowie die an ihn gerichteten Gütekriterien erfüllt. Diese werden von externem Personal kontrolliert und überprüft. Studiengänge mit Akkreditierung sind im Normalfall staatlich anerkannt und erfüllen wesentliche Standards.
Mit welchen Kosten du beim Besuch eines Masters zu rechnen hast, hängt u.a. von der Bildungseinrichtung, dem Land und der Art des Masterstudiums ab. So sind Weiterbildungsmaster, wie z.B. der MBA, zum Großteil mit Kosten verbunden. Die Teilnahmegebühren für das gesamte Programm sind hier meist fünfstellig. Studiengänge an staatlichen Hochschulen kosten oftmals nur einen Bruchteil des Betrags, der für ein Masterstudium an einer privaten Einrichtung zu bezahlen ist. Letztere fordern häufig eine höhere dreistellige Summe pro Monat.
In Österreich zahlst du für dein Masterstudium an staatlichen Hochschulen pro Semester den ÖH-Betrag. Dieser wird von der Österreichischen Hochschüler_innenschaft in Auftrag gegeben. Der Betrag wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert – momentan beträgt er € 20,20 (Stand 2021). Wurde die beitragsfreie Zeit (inkl. Toleranzsemester) überschritten, erhöht sich der Semesterbetrag um den Studienbeitrag. Für Studierende aus der EU, dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz sind dann € 363,36 (Stand 2021) plus ÖH-Betrag zu bezahlen. Student/-innen, die nicht in der EU oder im EWR beheimatet sind, haben mit einigen Ausnahmen einen Studienbeitrag in der Höhe von € 726,72 (Stand 2021) zu bezahlen.
In Deutschland muss für den Master an staatlichen Hochschulen ein Semesterbeitrag bezahlt werden. Dieser variiert zwischen 100 und 450 Euro. Studierst du in der Schweiz, entrichtest du pro Semester Studiengebühren, die sich je nach Kanton unterscheiden. Bist du Langzeitstudierende/r, so hast du ebenfalls Studiengebühren zu bezahlen.
Beachte, dass sich die Kosten für dein Masterstudium, je nach Wohnsituation, u.a. um Lebenserhaltungs- und Wohnkosten, Fahrtkosten oder Kosten für Lernmaterialien erhöhen. Bei der Finanzierung bist du jedoch nicht auf dich allein gestellt und kannst unterschiedliche Finanzierungshilfen für Studierende nutzen, wie z.B. die Studienbeihilfe und Stipendien, Familienbeihilfe, Studienkredite oder das BAföG.
Mag.iur., Mag.pharm. Mag.phil. oder Mag.rer.soc.oec. – du verstehst nur Bahnhof? Früher waren das gängige Bezeichnungen für die Abschlüsse eines Magister-Studiengangs. Nach dem Bologna-Prozess und der damit verbundenen Einführung der Abschlussbezeichnungen Bachelor und Master verschwanden der Magister sowie das Diplom zunehmend von der Bildfläche. Aber nicht zur Gänze: So ist der Vorgänger des M.A. – der Magister artium (Mag. art.) in Studiengängen der freien Künste immer noch geläufig. Der Magister unterscheidet sich vom Master z.B. durch seine Unterteilung in ein Grundstudium und ein Hauptstudium.
Mit einem Masterabschluss in der Tasche liegt dir als Absolvent/in die berufliche Welt zu Füßen. Du kannst aus einer Vielzahl an Berufsbildern wählen und meist auch verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und z.B. eine Führungsposition bekleiden. Ein MBA oder EMBA qualifiziert dich auch als Fachfremde/r für eine Position in der Wirtschaft. Unter gewissen Voraussetzungen kannst du nach dem Masterstudium zudem im jeweiligen Fachbereich promovieren und setzt damit den Grundstein für deine wissenschaftliche Karriere!
Informiere dich doch auf unserer Seite Berufe über die Vielzahl an möglichen Berufen. Du findest hier z.B. interessante Beschreibungen und spannende Fakten zu Berufen, wie Marketing Manager/in, Unternehmensberater/in, Wirtschaftsjurist/in oder Gesundheitsmanager/in. Viel Spaß beim Stöbern.
Das dreistufige Studiensystem, das Studiengänge in Bachelor, Master und Doktor/Ph.D. untergliedert, wurzelt im Bologna-Prozess. Diese Hochschulreform wurde im Jahr 1999 ins Leben gerufen und bewirkte großräumige Veränderungen im europäischen Hochschulraum. Die Schaffung einheitlicher und transparenter Rahmenbedingungen war eines der größten Anliegen des Bologna-Prozesses. Im Zuge dieser Reform wurden beispielsweise die Zählweise der Studienleistungen mittels ECTS-Leistungspunkten (ECTS: European Credit Transfer and Accumulation System) sowie die international anerkannten Abschlussbezeichnungen Bachelor und Master eingeführt. Diese neuen Abschlüsse sollten v.a. zur europaweiten Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse beitragen und ältere Bezeichnungen, die nicht in jedem Land richtig gedeutet werden können und mitunter für Verwirrung sorgen (wie z.B. Diplom oder Magister) ablösen. Mit einigen Ausnahmen konnte dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat umgesetzt werden.