Selbstpräsentation

Kapitelauswahl:

„Erzählen Sie etwas über sich.“, „Erzählen Sie eine Geschichte.“, „Stellen Sie sich kurz vor.“, usw. - das alles sind Aufforderungen, eine Selbstpräsentation zu halten. Diese bietet dir vor allem im Bewerbungsgespräch die einmalige Chance, dich durch eine gut vorbereitete Präsentation von den Mitbewerber/-innen abzuheben. Bereite für das Auswahlverfahren unbedingt eine Selbstpräsentation vor, denn die Wahrscheinlichkeit, dass du an irgendeiner Stelle aufgefordert wirst, so eine Präsentation zu halten, ist sehr hoch. Beginne auch eine Präsentation zu einem anderen Thema am besten mit einer Selbstpräsentation und stelle dich dabei persönlich vor.

Wie du eine Selbstpräsentation aufbaust

Der Aufbau einer Selbstpräsentation hängt wie bereits erwähnt davon ab, ob du sie im Rahmen des Bewerbungsgesprächs halten sollst oder sie die Einleitung einer Informations- oder Überzeugungspräsentation ist.

Selbstpräsentation im Bewerbungsinterview

Stell dir vor, du sitzt dem/der Interviewer/in gegenüber und er/sie sagt: „Erzählen Sie mir etwas über sich.“ Wenn du die folgende Selbstpräsentation liest, wirst du erkennen, aus welchen Elementen sie sich zusammensetzt:

„Nun, zunächst einmal darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Franz Mustermann, ich bin Absolvent des Gymnasiums XY in Ort XY und habe mein Abitur (meine Matura) im April dieses Jahres mit gutem Erfolg absolviert. Beruflich konnte ich bereits erste Erfahrungen bei der Fa. XY machen. Dort habe ich zwei Ferialpraktika absolviert – und zwar in den Jahren 2016 und 2017. Ich habe im Verkaufsinnendienst gearbeitet und war in erster Linie für die Lieferterminvereinbarung und die Kundennachbetreuung zuständig. Die Arbeit dort hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mein Ziel nach der Absolvierung des Studiengangs XY ist es, zunächst einmal zwei bis drei Jahre als Assistent eines internationalen Unternehmens im Bereich Marketing zu arbeiten. Am meisten interessiert mich dabei die Branche XY. Danach strebe ich eine Einstiegsposition im Management mit herausfordernden Aufgaben an. Das war das Wichtigste zu meinen Berufszielen. Nun vielleicht noch ein paar Worte zu mir privat. Ich wohne seit drei Jahren mit meiner Freundin in Berlin in einer wunderschönen Altbauwohnung mit einer herrlichen kleinen Terrasse. Ich bin begeisterter Sportler, gehe gerne laufen und Volleyball spielen. Sehr gern bin ich auch in der Natur, vor allem im Wald unterwegs. So, ich glaube das war jetzt das Wichtigste zu meiner Person, was möchten Sie denn noch gerne wissen?“

Du siehst, dass es wichtig ist, sowohl beruflich als auch privat über sich zu sprechen und konkrete Fakten und Beispiele einzubauen.

Die Erwähnung, in einer Terrassenwohnung zu wohnen, mag für dich auf den ersten Blick vielleicht unnötig erscheinen, aber gerade so ein Detail gibt deiner Präsentation die persönliche Note. Die Terrassenwohnung, die womöglich fast den ganzen Tag sonnendurchflutet ist, lässt ein Bild im Kopf des/der Interviewenden entstehen. Er/Sie wird sich Bilder leichter merken als abstrakte Beschreibungen (zum Beispiel nur: „Ich lebe in Berlin.“) Male Bilder im Kopf des Interviewers/der Interviewerin, damit er/sie dir seine/ihre volle Aufmerksamkeit schenkt. Berufstätige beginnen die Selbstpräsentation übrigens natürlich nicht mit: „Ich habe mein Abi im Jahr XY absolviert“, sondern: „Zur Zeit arbeite ich bei der Firma XY und habe dort diese und jene Aufgaben.“

Selbstpräsentation als Einleitung für eine andere Präsentation

Wenn du eine Selbstpräsentation vor einer Präsentation zu einem anderen Thema halten sollst, dann musst du nicht so ins Detail gehen, wie bei einer Selbstpräsentation im Bewerbungsinterview. Hier ist eine kurze Vorstellung ausreichend.

„Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Mitbewerber und Mitbewerberinnen! Wie wichtig ist Karriere eigentlich? Wir alle haben uns schon darüber Gedanken gemacht und jeder hat andere Vorstellungen davon. Im Rahmen meiner heutigen Präsentation möchte ich auf dieses interessante Thema eingehen. Zunächst darf ich mich aber kurz vorstellen. Mein Name ist Franz Mustermann und ich bewerbe mich für den Studiengang XY. Ich habe heuer im April mein Abitur abgeschlossen. Beruflich konnte ich bereits erste Erfahrungen bei der Fa. XY machen. Dort habe ich zwei Ferialpraktika absolviert – und zwar in den Jahren 2016 und 2017. Meine Ziele nach Absolvierung des Studiengangs sind zunächst einmal, zwei bis drei Jahre als Assistent eines internationalen Unternehmens im Bereich Marketing zu arbeiten. Am meisten interessiert mich dabei die Branche XY. Danach hoffe ich auf eine Einstiegsposition im Managementbereich. Vielleicht noch etwas zu meinen Hobbys. Ich bin begeisterter Sportler, laufe gerne und spiele mit Begeisterung Volleyball. So, das war das Wichtigste zu meiner Person. Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Karriere.“

Aufbau der Selbstpräsentation

  • Namentliche Vorstellung
  • Status quo (Wo stehe ich jetzt beruflich?)
  • Ziele (Wo will ich beruflich hin?)
  • Interessen/Hobbys

(Alles mit Beispielen, Daten, Fakten untermauern. Dauer: etwa eine Minute.)

Informationspräsentation zu einem beliebigen Thema - Aufbau

Wenn du eine Informationspräsentation vorbereitest, kannst du der folgenden Struktur folgen. Hast du alles mit drei bis vier verschiedenen Themen durchgespielt, wirst du es schaffen, eine Präsentation selbst in einer Vorbereitungszeit von nur 30 Minuten fix und fertig zu stellen – Overheadfolien inklusive. Verwende zur Vorbereitung das folgende Anleitungsblatt:

Formblatt

1. Themenwahl
Entweder, dir wird eine Thematik vorgegeben, oder du kannst dir ein passendes Thema selbst aussuchen. Packe das Thema daraufhin in eine griffige Frage, beispielsweise: „Wie wichtig ist Karriere eigentlich?“ und trage es in dieser Form ganz oben ins Anleitungsblatt ein.

2. Die Dreiteilung
Überlege, in welche drei Kapitel du die Präsentation gliedern könntest und füge die drei entsprechenden Themen in das Anleitungsblatt ein. Das Thema „Karriere“ könntest du zum Beispiel wie folgt unterteilen:

  • Teil eins: Was ist Karriere eigentlich?
  • Teil zwei: Wie macht man Karriere?
  • Teil drei: Was sind die Vor- und Nachteile von Karriere?

3. Das Brainstorming
In einem Brainstorming suchst du, in Abhängigkeit von der erlaubten Länge der Präsentation, nach fünf bis zehn Inhalten (Schlagwörtern) zu jedem der drei Unterpunkte. Du musst zu allen drei Teilen fünf bis zehn ganze Sätze sagen können. Nachdem du die jeweiligen Unterpunkte geordnet hast, trägst du sie auf dem Anleitungsblatt ein. Versuche, das Thema aus einer allgemeinen Sicht, einer Art Metaebene, zu betrachten und werde nicht zu persönlich. Sage daher besser nicht: „Wie mache ich Karriere?“, sondern: „Wie macht man Karriere?“

4. Das Résumé
Fasse die Hauptaussage deiner Präsentation in ein bis zwei Sätzen zusammen.  Versuche dabei, die eingangs erwähnte Frage (Wie wichtig ist Karriere eigentlich?) zu beantworten. Hier darf auch ein wenig deine eigene Meinung einfließen. Trage dein Résumé in das Anleitungsblatt ein.

Informationspräsentation zu einem beliebigen Thema - Beispiel

1. Thema & Begrüßung
Beginne besser NICHT mit „Guten Tag, mein Name ist XY und ich präsentiere heute das Thema XY“, außer du willst erreichen, dass das erste Drittel der Zuhörer/-innen einschläft. Stelle einfach die zuvor formulierte Frage aus dem Anleitungsblatt (siehe dazu Kapitel Informationspräsentation zu einem beliebigen Thema) an den Beginn der Präsentation. Zum Beispiel: „Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Mitbewerber und Mitbewerberinnen! Wie wichtig ist Karriere eigentlich? Wir alle haben uns schon darüber Gedanken gemacht und jeder hat andere Vorstellungen davon. Im Rahmen meiner heutigen Präsentation möchte ich auf dieses interessante Thema eingehen. Zunächst darf ich mich aber kurz vorstellen. Mein Name ist Franz Mustermann.“ Erst jetzt stellst du dich vor (siehe Kapitel Selbstpräsentation). Du kannst diese Selbstpräsentation auch ganz kurz halten.

2. Die Dreiteilung
Nach der Selbstpräsentation setzt du mit dem eigentlichen Thema fort und formulierst nochmals die Frage, zum Beispiel so: „Nun aber zum eigentlichen Thema und damit zur Frage: Wie wichtig ist Karriere eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, möchte ich drei wichtige Punkte besprechen.“ Jetzt nennst du die drei vorbereiteten Teile aus dem Anleitungsblatt - „Erstens: Was ist Karriere eigentlich? Zweitens: Wie macht man Karriere? Und drittens:  Was sind die Vor- und Nachteile von Karriere?“

3. Kapitel eins bis drei
„Beginnen wir gleich mit Punkt eins – Was ist Karriere eigentlich?“ Erwähne nun, was du zu diesem Kapitel zu sagen hast. Die Schlagwörter auf dem Anleitungsblatt werden dir dabei helfen.

„Gut, nun zum zweiten Punkt – Wie macht man Karriere?“ Verfahre ebenso wie mit Punkt eins.

„Abschließend zum letzten Punkt – Was sind die Vor- und Nachteile von Karriere?“ Gehe ebenso vor wie mit den Punkten eins und zwei.

4. Résumé
„Nun zur Lösung der eingangs von mir gestellten Frage: Wie wichtig ist Karriere eigentlich?“ Beantworte die Frage mit den ein bis zwei Sätzen, die du beim Punkt „Resümee“ ins Anleitungsblatt eingetragen hast.

Fragerunde

Am Schluss leitest du gegebenenfalls eine Fragerunde ein: „So, das war jetzt das Wichtigste zu meinem Thema. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich diese gerne.“

Achte auf die Zeit, welche du für die Präsentation benötigst. War die Präsentation zu lang, dann kürz die Brainstorming-Punkte in den einzelnen Kapiteln des Anleitungsblattes. War sie zu kurz, dann musst du mehr Punkte besprechen. Taste dich so an die richtige Zeit heran. Nach ein paar Präsentationen bekommst du dafür das richtige Zeitgefühl. Du weißt dann zum Beispiel, dass du, unabhängig vom Thema, bei einer fünf minütigen Präsentation mit fünf bis sechs Unterpunkten pro Kapitel gut zurechtkommst. Das hilft dir vor allem bei der Präsentationsvorbereitung vor Ort, wo dir keine Zeit für eine Generalprobe zur Verfügung steht.