Der richtige Medieneinsatz
Bild: contrastwerkstatt / Adobe StockBeamer
Die Verwendung eines Beamers (oder Overheadprojektors), bietet sich bei Präsentationen besonders an, um Sachverhalte klar und anschaulich darstellen zu können. Mit Computerprogrammen, wie z.B. PowerPoint, lassen sich schnell und einfach Folien erstellen, auf denen die wichtigsten Punkte zum Gesagten vermerkt werden. Aber auch Fotos oder Videos lassen sich auf diese Weise leicht abbilden.
Eine große Tücke bei der Präsentation über einen Beamer liegt jedoch in der Inkompatibilität verschiedener Hersteller oder Systeme. Es kann passieren, dass der Laptop trotz aller Normen nicht mit dem Projektor kompatibel ist oder dein mitgebrachter Datensatz nicht geöffnet werden kann. Was machst du dann? Erstelle zur Sicherheit immer eine Kopie auf einem USB-Stick und sende dir die Präsentation zusätzlich per E-Mail. Wenn du ganz sicher gehen möchtest, erstelle einen Foliensatz für den Overheadprojektor.
Die richtige Blickführung
Im folgenden Kapitel lernst du zwei Möglichkeiten, wie du die Blicke der Zuhörer/-innen richtig lenken kannst.
Möglichkeit 1 – Blickführung an der Projektionswand
Die Blickführung an der Projektionswand wirkt professionell. Du stehst zwischen dem Computer/Laptop und dem projizierten Bild an der Wand. Zu einer neuen Folie kannst du entweder mit Hilfe einer Fernbedienung wechseln oder indem du direkt am Bildschirm weiterklickst. Präsentierst du mit einem Overheadprojektor, so stehst du aus Sicht des Publikums anfangs links neben dem Projektor. Wenn du die neue Folie aufgelegt hast, gehst du ein paar Schritte rückwärts zur Projektionswand. Vergewissere dich im Vorhinein, dass keine Kabel und andere Stolperfallen am Boden liegen. Bitte achte darauf, dass du den Zuhörer/-innen niemals den Rücken zuwendest.
Du stehst nun links von der Projektionswand und wirfst einen kurzen Blick auf diese - das Publikum sieht jetzt dein Profil. Du liest still den Inhalt des ersten Punktes der Folie und merkst ihn dir. Nun zeigst du mit einem Laserpointer oder mit der linken Handfläche (Handrücken in Richtung der Zuhörerschaft) auf die erste Zeile deiner Folie. Die Hand bleibt dort ruhig liegen. Du wendest dein Gesicht dem Publikum zu und beginnst über den ersten Punkt zu sprechen, den du gerade markierst. Nach ein paar Sekunden nimmst du die Hand von der Wand. Sprich immer erst dann, wenn du ins Auditorium blickst und rede nicht gegen die Wand. Die Folie gehst du mit dieser Methode Punkt für Punkt durch. Ist diese vollständig besprochen, klickst du zur nächsten Folie bzw. wechselst die Folie und beginnst das Ganze erneut.
Was hier unheimlich kompliziert klingt, geht dir mit etwas Übung leicht von der Hand. Diese Methode erlaubt dir, die Blicke des Publikums gezielt zu lenken. Das steigert die Effizienz deiner Präsentation, weil die Zuhörer/-innen von dir durch deine Präsentation gelenkt werden und die wichtigsten Inhalte zum richtigen Zeitpunkt nicht nur hören, sondern auch lesen können. Die nachstehenden Fotos zeigen dir den eben erklärten Ablauf Schritt für Schritt.
1. Die Grundposition
Aus Sicht des Auditoriums stehst du neben der Projektionswand. Du hast bereits den Beamer bzw. Projektor gestartet und die erste Folie deiner Präsentation ist zu sehen. Die gesamte Projektionsfläche ist gut lesbar und du stehst nicht vor dem Bild. Jetzt wartest du, bis alle ruhig sind und dann geht es schon los.
2. Rückwärts gehen
Nach der Einleitung beginnst du damit, die erste Folie zu präsentieren. Nach einem Folienwechsel solltest du zuerst zurück zur Projektionsfläche gehen, bevor du deinen Vortrag fortsetzt. Achte auf Stolperfallen, die du besser vor Beginn deiner Präsentation entfernst.
3. Seitlich drehen und lesen
Du stehst jetzt hinten an der Projektionswand und drehst dich so weit, dass das Publikum dein Profil noch sehen kann. Du liest still den ersten Punkt beziehungsweise die erste Zeile der Folie und merkst dir den Inhalt.
4. Hinzeigen und zum Publikum drehen
Jetzt zeigst du mit der ganzen Hand (der Handrücken ist dem Publikum zugewandt) auf die erste Zeile oder den ersten Punkt, den du besprechen willst. Du kannst hierfür ebenfalls einen Laserpointer verwenden. Erst, wenn du dein Gesicht der Zuhörerschaft zugewandt hast, beginnst du zu sprechen.
5. Frei sprechen
Nachdem du die Hand nach ein paar Sekunden von der Wand genommen hast bzw. die Stelle mittels Laser markiert hast, beginnst du über den Punkt zu sprechen. Bist du mit deinen Ausführungen fertig, beginnst du wieder mit Schritt 3 (Seitlich drehen und lesen).
6. Folienwechsel
Nachdem du die gesamte Folie besprochen hast, gehst zu zum Computer/Laptop bzw. nach vorne zum Overheadprojektor. Nun wechselst du die Folie, indem du entweder direkt am Bildschirm weiterklickst oder eine Fernbedienung benutzt.
7. Rückwärts gehen
Eigentlich ist das nicht Schritt 7, sondern wieder Schritt 2. Du setzt also bei Schritt 2 fort und wiederholst die Schritte 2-6 so lange, bis du alle Folien gezeigt hast.
Möglichkeit 2 - Blickführung am Bildschirm
Wählst du diese Variante, dann kannst du hierfür den Mauszeiger am Computerbildschirm verwenden, um auf gewünschte Punkte zu zeigen. Nutzt du einen Overheadprojektor, verwende einen Präsentationszeiger. Dies ist ein flacher Gegenstand mit einer Spitze, der direkt auf die Folie gelegt wird. Aus Sicht des Publikums stehst du rechts vom Tisch. Von hier aus bewegst du den Präsentationszeiger über die Folie. Bewege dabei zuerst den Zeiger ohne zu sprechen. Erst, wenn er auf der Folie liegt, setzt du deinen Vortrag fort.
Häufige Fehler
Vor dem Bild stehen
Du stehst vor dem Bild, das an die Wand projiziert wird, wodurch die Zuhörer/-innen es nicht sehen können. Gleiches gilt, wenn du beispielsweise hinter dem Tisch mit dem Computer stehst.
So bitte nicht:
So ist es richtig:
Kein Bezug zur Folie – fehlende Blickführung
Oft werden die projizierten Folien nur nebenbei gezeigt und der/die Redner/in konzentriert sich vorrangig auf seinen/ihren Text. (Oder die Folien für den Overheadprojektor werden zusammenhanglos aufgelegt.) Du musst deine Zuhörer/-innen laufend dazu bringen, deine Folien zu betrachten, denn wenn sie lesen und hören worum es geht, werden sie sich den Inhalt deiner Präsentation viel besser merken.
Mit dem Finger auf die Folie zeigen (Overheadprojektor)
Oft wird der Fehler gemacht, mit dem Finger auf die Folie zu zeigen. Das hat viele Nachteile. Erstens kann es leicht passieren, dass du gleichzeitig auf zwei Zeilen, Punkte, etc. zeigst, wenn diese eng übereinander geschrieben stehen. Zweitens bist du während der Präsentation bestimmt aufgeregt und deine Hände zittern. Der Overheadprojektor vergrößert nicht nur die Folie auf ein Vielfaches ihrer Originalgröße, auch das Zittern deiner Finger wird vergrößert an die Wand projiziert.
Chaos beim Folienwechsel (Overheadprojektor)
Wenn du deine Folien ohne System wechselst, wischen Hände und Folien unkoordiniert über die Projektionsfläche. Bringe daher Systematik in deinen Folienwechsel. Fasse die alte Folie am Rand, zieh sie rasch vom Projektor ab und lege sie auf einen Stapel mit bereits gezeigten Folien. Nimm die neue Folie vom Stapel der noch nicht gezeigten Folien und lege diese rasch auf den Projektor. Dabei fasst du auch die neue Folie am Rand an und legst sie gerade auf. Wenn du je einen Stapel für gezeigte und nicht gezeigte Folien verwendest, wird es dir nicht passieren, dass du eine bereits präsentierte Folie nochmals auflegst.
Folie steht am Kopf oder ist seitenverkehrt (Overheadprojektor)
Du legst die nächste Folie auf, setzt mit dem ersten Satz an und siehst bereits eine/n Zuhörer/in verschmitzt lächeln. Du hast die Folie verkehrt herum aufgelegt. Dieses Missgeschick passiert wenig routinierten Präsentator/-innen fast bei jeder Präsentation. Wie vermeidest du diesen Fehler? Wenn du zwischen Overheadprojektor und Projektionsfläche stehst, musst du die Folie so auf den Projektor legen, sodass sie von dir ganz normal gelesen werden kann. Dann wird auch das Bild richtig an die Wand projiziert.
Flipchart
Das Flipchart eignet sich hervorragend als Zusatzmedium bei Präsentationen. Du kannst hier sehr schön einfache Grafiken zeichnen, Schlagwörter und Fragen notieren oder ganz einfach deinen Präsentationsfahrplan aufschreiben. Was du live schreibst, wirkt spontan und erhöht die Aufmerksamkeit des Publikums. Bemühe dich, besonders schön zu schreiben, denn ein schlampig gestaltetes Flipchart hinterlässt einen schlechten Eindruck.
Es hat sich bewährt, den Präsentationsfahrplan auf das Flipchart zu schreiben. Das bringt folgende zwei Vorteile: Falls du einmal hängen bleiben solltest, findest du den roten Faden wieder und zudem hat das Publikum deinen Fahrplan immer vor Augen und weiß, in welchem Abschnitt der Präsentation du dich befindest. Besonders professionell sieht es aus, wenn du die einzelnen Punkte des Präsentationsfahrplans am Flipchart abhakst, sobald sie besprochen wurden. Nimm dir eigene Flipchart-Stifte mit. Es kommt immer wieder vor, dass Stifte, die vor Ort zur Verfügung gestellt werden, nicht mehr viel Farbe abgeben.
Zwei Grundregeln gibt es bei der Verwendung des Flipcharts. Erstens: Drehe dem Publikum beim Schreiben niemals den Rücken zu. Steh besser seitlich. Zweitens: Wenn du schreibst, dann sprich nicht und wenn du sprichst, leg den Stift aus der Hand. Das Flipchart eignet sich auch hervorragend zur Präsentation des Präsentationsfahrplans.