Biographische Fragebögen
Bild: Jeanette Dietl / Adobe StockAn manchen Hochschulen musst du im Rahmen des Auswahlverfahrens einen biographischen Fragebogen ausfüllen. Damit soll festgestellt werden, inwieweit deine Antworten denen erfolgreicher Student/-innen oder Studienabsolvent/-innen aus deiner Zielgruppe ähneln. Der biographische Fragebogen fordert nicht nur die Angabe objektiver Lebens- und Berufsdaten, sondern fragt zusätzlich nach subjektiven Werthaltungen, nach Einstellungen zu allgemeinen Fragen des Lebens und nach besonderen Lebens- und Berufsvorstellungen.
Was die Guten von den Schlechten unterscheidet
Biographische Fragebögen werden von Wissenschaftler/-innen entwickelt. Diese erstellen eine Liste mit biographischen Daten, welche sie erheben möchten. Konkret wird nach demographischen Variablen, dem familiärem Umfeld, der Schulart, dem Berufswahlverhalten, den Berufswahlmotiven, Berufserfahrungen und den Handlungspräferenzen gefragt, sowie nach dem Freizeitverhalten und den persönlichen Interessen, sozialen Aktivitäten und Einstellungen als auch nach dem Selbstbild. Es werden dann jene Merkmale herausgearbeitet, die zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Student/-innen und Absolvent/-innen unterscheiden könnten.
Der Fragebogen wird anschließend von Personen, die bereits studieren, oder von Absolvent/-innen ausgefüllt. In einem Extremgruppenvergleich werden die erhobenen Antwortprofile dahingehend untersucht, ob sich Unterschiede zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Student/-innen oder Absolvent/-innen zeigen. Jene Antwortprofile, denen es gelingt, scharf zwischen den beiden Gruppen zu unterscheiden, werden daraufhin in den biographischen Fragebogen aufgenommen.
Der fertig entwickelte biographische Fragebogen wird vom Bewerber/ von der Bewerberin ausgefüllt und anschließend ausgewertet. Bei der Auswertung interessieren den/die Beurteilenden vor allem jene Fragen, bei denen sich die Antworten der erfolgreichen und nicht erfolgreichen Student/-innen oder Absolvent/-innen stark unterscheiden. Er/Sie schließt daraus auf die Wahrscheinlichkeit, dass die einzelnen Bewerber/-innen ebenfalls erfolgreich oder nicht erfolgreich sein werden.
Ehrlich währt am längsten
Für dich stellt sich nun die Frage, wie du am besten auf diese Fragen antworten sollst, sofern im Rahmen des Auswahlverfahrens ein biographischer Fragebogen auszufüllen ist. Da du den Fragebogen nicht konstruiert hast und nicht weißt, welche Kriterien erfolgreiche von weniger erfolgreichen Bewerber/-innen unterscheiden, antworte ehrlich und gib keine sozial erwünschten Antworten.