Fehler im Bewerbungsgespräch

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Fehlendes Wissen durch mangelnde Vorbereitung

Wenn du dich im Vorfeld des Bewerbungsinterviews nicht ausführlich über deinen Studiengang informiert hast, wird deine Performance im Interview darunter leiden. Nutze jede nur erdenkliche Informationsquelle, um Wissenswertes über deine Hochschule und deinen Studiengang zu erfahren. Fällt auf, dass du nicht entsprechend vorbereitet bist, hast du deine Karten sehr schnell verspielt. Warum sollte man einen Studienplatz an dich vergeben, wenn du keine Ahnung vom Studium hast, außer zu wissen, wie es heißt?

Ziellosigkeit

Die Frage, was dich von deinen Mitbewerber/-innen unterscheidet, ist im Interview von großem Interesse. Streiche daher deine Ziele klar heraus. Was möchtest du nach dem Studium beruflich machen und warum? Wieso ist dieser Bereich für dich von großem Interesse? Was hast du schon unternommen, um deinem Ziel einen Schritt näher zu kommen? Mach deinem/deiner Interviewpartner/in klar, dass der Studiengang, für den du dich bewirbst, das beste Mittel zum Zweck ist, um deine beruflichen Ziele zu erreichen.

Selbstanklage

Dass deine Schulzeugnisse schlecht sind, hat Ihr/e Interviewer/in ohnehin schon in den Bewerbungsunterlagen gesehen. Dass du sechs Monate lang arbeitslos warst, weiß er/sie auch schon. Wenn er/sie nicht explizit danach fragt, dann folge der Devise „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ und lenke das Gespräch nicht selbst in eine Richtung, die dir nicht behagt.

Faseln

Vermeide jegliche Art von Faselei. Versuche, alles kurz auf den Punkt zu bringen und belege deine Aussagen mit Beweisen oder Beispielen. Die Grundregel im Interview lautet: „Alles so kurz wie möglich, so ausführlich wie nötig und unbedingt so konkret wie nur irgendwie möglich.“

Profillosigkeit

Wenn nicht einmal du selbst weißt, wer du bist und was dich auszeichnet, wie soll es dann der/die Interviewer/in wissen? Überlege, wie du dich selbst beschreiben kannst. Lege dir ein paar Stärken, Schwächen, Neigungen und Interessen zurecht, die du dann im Interview benennen kannst.

Nicht- und Negativformulierungen

Interessant ist, was du machst und nicht, was du nicht machst. Sage daher nicht: „Es macht mir nicht Spaß, alleine zu arbeiten“, sondern: „Ich arbeite gerne im Team.“ Erwähne nicht: „Es gibt nur wenige Menschen, die das nicht können“, sondern: „Fast jeder kann das.“ Nicht- und Negativformulierungen sind vom Gesprächspartner/ von der Gesprächspartnerin kognitiv schwerer zu verarbeiten als Positivformulierungen.

Andere in ein schlechtes Licht rücken

Schwärze andere Menschen nicht an, egal wie euer Verhältnis war. Formuliere deine Kritik immer sachlich und sprich möglichst positiv über dir bekannte Personen.

Übertriebene positive Selbstformulierung

Selbstbewusstsein ist gut, Selbstvergötterung schlecht. „Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden.“ Diesem Motto folgen auch viele Interviewer/-innen. Vor allem Berufstätige neigen oft dazu, zu stark von ihren erfolgreichen Projekten zu schwärmen.

Fehlendes Selbstbewusstsein

Fehlendes Selbstbewusstsein hingegen kann einen Ausscheidungsgrund im Auswahlverfahren darstellen. Sitze aufrecht, halte Blickkontakt, antworte laut, klar und deutlich und schärfe deinen Verstand während des Interviews. Der/Die Interviewer/in beißt nicht. Zeige ruhig Selbstbewusstsein.

Lügen

Lügen haben kurze Beine. Obwohl einige Bewerbungsratgeber empfehlen, die eine oder andere Lüge gezielt einzusetzen, ist dies ein zweischneidiges Schwert. Wenn du nicht leistungsbereit bist, aber vorgibst es zu sein, dann wird man dich vielleicht in den Studiengang aufnehmen, aber nach kürzester Zeit bist du wieder draußen. Klarheit, Prägnanz und Aufrichtigkeit sollten die Basis für dein Bewerbungsgespräch sein.

Aggressivität

Vor allem Druck- und Stressfragen zielen darauf ab, dein Aggressivitätspotenzial auszuloten. Wenn du aggressiv auf die Fragen des/der Interviewenden reagierst, weil er/sie dich absichtlich reizt und du dich dadurch angegriffen fühlst, hast du schon verloren. Bleibe auch in solchen Situationen sachlich und zügle dein Temperament. Rechne in jedem Interview mit einer Situation, in der du diesbezüglich auf die Probe gestellt wirst.