Erziehungswissenschaftler/in werden
"Erziehungswissenschaftler/-innen beschäftigen sich vor allem mit der Lehre, der Theorie sowie der Wissenschaft der Erziehung und Bildung. Nicht nur Kinder, sondern Menschen aller Altersgruppen stehen dabei im Fokus."
Wie werde ich Erziehungswissenschaftler/in?
Der Bereich der Erziehungswissenschaft bzw. umgangssprachlich auch Pädagogik genannt, wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz anhand zahlreicher Studiengänge gelehrt. Diese kombinieren oftmals die beiden Richtungen der Erziehung und der Bildung, da diese unweigerlich in direktem Zusammenhang stehen.
Studiengänge der Erziehungswissenschaft
Folgende Studiengänge an diversen Hochschulen stehen dir zur Wahl, wenn du dich für eine berufliche Tätigkeit in den Erziehungswissenschaften interessierst:
- Erziehungs- und Bildungswissenschaft
- Pädagogik
- Erwachsenen- und Weiterbildung
- Erwachsenen- und Berufsbildung
Außerdem kannst du dich anhand mehrerer Master-Studiengänge auf spezifische, pädagogische Teilgebiete spezialisieren. Hierfür stehen dir beispielsweise folgende Studiengänge zur Auswahl: Sozialpädagogik, Schulpädagogik oder Sozial- und Integrationspädagogik.
Nach dem Studium...
Der Berufseinstieg erfolgt im Normalfall nach dem Hochschul-Studium über ein Praktikum oder eine Stelle für Berufseinsteiger der Erziehungswissenschaft. Letztere kann bei Eignung auch an Quereinsteiger vergeben werden, wobei ein Studium in den meisten Fällen Voraussetzung für Berufe in den Erziehungswissenschaften ist.
Voraussetzungen
Um ein/e erfolgreiche/r Erziehungswissenschaftler/in zu werden ist ein offenes und aufgeschlossenes Wesen von großem Vorteil. Da es sich um einen Beruf mit viel Kontakt zu anderen Menschen handelt, solltest du keine Berührungsängste haben. Des Weiteren kann ein Organisationsgeschick für eventuell anfallende Veranstaltungen und Diskussionsrunden nicht schaden. Außerdem fungierst du oft als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. Von größter Wichtigkeit ist natürlich dein Interesse an der beratenden Tätigkeit, Erziehung, Ausbildung und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zudem solltest du dich jedoch auch für Statistik, Forschungsmethodik und Wissenschaftstheorie begeistern.
Zusätzlich benötigst du als Erziehungswissenschaftler/in in der Regel diverse kommunikative Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Überzeugungsstärke, Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsvermögen.
Der Job erfordert auch eine hohe Bereitschaft zur Weiterbildung, da sich das Feld empirische Erziehungswissenschaft laufend entwickelt und du dich auf dem neusten Stand halten musst. Dies erfolgt jedoch nicht zwingend über ein Studium, sondern kann auch mittels Zusatzausbildung im pädagogischen Bereich erworben werden.
Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick:
- Aufgeschlossenheit und Offenheit
- Organisationstalent
- Freude an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Kommunikationsstärke und Empathie
- Bereitschaft zur Weiterbildung
Berufsbild - Was macht ein/e Erziehungswissenschaftler/in?
Nach dem facheinschlägigen Studium bietet der berufliche Weg in den Erziehungswissenschaften zahlreiche Möglichkeiten. In diesem Bereich steht dir eine Vielzahl an Chancen offen. Einerseits kannst du als Pädagogin oder Pädagoge den klassischen Lehrerberuf ergreifen. Hierfür musst du jedoch ein abgeschlossenes Studium in jenem Bereich, in dem du unterrichten möchtest, vorweisen und etwaige Zusatzausbildungen absolvieren (z.B. Referendariat).
Eine weitere Möglichkeit ist die der Forschung. Hierbei arbeitest du gemeinsam mit anderen Experten und Expertinnen an Modellen und Theorien zur Erziehung, Bildung und Beratung von vielseitigen Personen. Dieser Job ist eng mit Inhalten der Soziologie verknüpft und erfordert in der Regel Spaß am analytischen Denken. Du entwickelst Lernkonzepte, Didaktik-Maßnahmen (z.B. Gruppenarbeit oder Frontalunterricht) und Bildungsprozesse anhand von Forschungsmethoden durch die empirische Erziehungswissenschaft.
Außerdem kannst du direkt in Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen wie Schulen, Universitäten oder Einrichtungen zur Erwachsenenbildung oder Jugendbildung tätig werden. Hier fungierst du in erster Linie als Berater/in. Ein weiteres Feld für Erziehungswissenschaftler/-innen ist das der Erziehungsberatung und Familienberatung in Jugendzentren, Jugendämtern oder Kindertagesstätten. Hier ist viel Erfahrung gefragt, wobei dieser Bereich eng mit der sozialen Arbeit verbunden ist. Auch du selbst kannst als Erzieher/in in Kindergärten oder anderen Einrichtungen für Betreuung beschäftigt sein.
Des Weiteren ist die Förderung von Individuen bei einem Arbeitgeber/ einer Arbeitgeberin oft das Ziel eines Erziehungswissenschaftlers/einer Erziehungswissenschaftlerin. Du triffst Entscheidungen zu Themen wie Bewerbung, Anstellung, Personalentwicklung, Ausbildungswesen oder zur Vergabe von bestimmten Positionen innerhalb eines Unternehmens bzw. in einem Betrieb.
Wie arbeiten Erziehungswissenschaftler/-innen?
Wie bereits aufgezeigt, können der Arbeitsplatz und der Alltag von Erziehungswissenschaftler/-innen - Handlungsfelder-abhängig - sehr unterschiedlich aussehen. Definitiv ist Flexibilität gefragt, da die Rolle der Absolventen und Absolventinnen eines Studiums im Erziehungsbereich sehr divers ist.
Während nach einem passenden Studiengang die Tätigkeit in einem Unternehmen bzw. in der Forschung mehr Büroarbeit erfordert, sind die anderen Bereiche größtenteils von der Arbeit mit Menschen geprägt. Anders als die Pädagogik beschränken sich die Erziehungswissenschaften nicht auf die Erziehung, Bildung und Beratung von Kindern und jungen Menschen. Die Jobs der Erziehungswissenschaft finden auch in der Erwachsenenbildung Verwendung, weshalb es für dich kein Problem sein sollte, vor Menschen zu sprechen und diesen bei ihrer Entwicklung behilflich zu sein.
Der Beruf des Erziehungswissenschaftlers – Pro & Kontra
Vorteile des Berufs
Selbstverständlich sind die Berufe der Erziehungswissenschaften höchst relevant für die Gesellschaft und leisten einen wichtigen Beitrag bei Fragestellungen zu Schule, Abitur, Ausbildung, Erwachsenenbildung oder politische Bildung.
Du als Erzieher/in kannst entscheidend für den weiteren Weg eines jungen Menschen sein und wirst u.a. eine wichtige Bezugsperson für Jugendliche. Diese Aufgaben und deine hohe Relevanz bereiten dir als Pädagogen/Pädagogin sicherlich eine große persönliche Freude.
Des Weiteren kannst du dich in deinem Beruf der Erziehungswissenschaft verwirklichen und anderen Menschen Informationen und Inhalte vermitteln, die dir am Herzen liegen.
Nachteile des Berufs
Viele Absolvent/-innen werden nach ihrem Studium der Erziehungswissenschaften im Bereich der Jugendarbeit tätig. Der Nachteil liegt hier oft darin, dass die Arbeit enorm nervenaufreibend sein kann und du womöglich auch nach der Arbeit nicht vollständig abschalten kannst, da dich die persönlichen Schicksale der Kinder und Jugendlichen beschäftigen. Mit zunehmender Erfahrung wirst du jedoch lernen, damit immer besser umzugehen.
Berufsaussichten, Karriere und Verdienstmöglichkeiten
Die Bandbreite an möglichen Berufen und Jobs nach dem Studium der Erziehungswissenschaft ist riesig. Das Angebot reicht vom klassischen Lehrberuf, über die Forschung bis hin zur Beratung von Menschen aller Altersgruppen. Der Bedarf am Arbeitsmarkt ist seit langer Zeit sehr konstant gegeben und wird auch in Zukunft nicht schwinden, da es sich bei einer Position im Gebiet der Erziehungswissenschaften um höchst relevante Stellen mit unerlässlichen Kenntnissen handelt.
Die Entscheidung zu einem Studienfach der Schwerpunkte Erziehungswissenschaften oder Pädagogik öffnet dir als zukünftige/r Studierende/r in diesem Gebiet vielseitige Karriere-Chancen. Bist du nach deiner Ausbildung länger in einer Einrichtung tätig, hast du optimale Aufstiegschancen.
Mit einigen Jahren Berufserfahrung kannst du sogar zum/zur Leiter/in der Ausbildungs-, Beratungs- oder Erzieher/-innen-Einrichtung aufsteigen.
Auch in Unternehmen, in denen du für Erwachsenenbildung zuständig bist, gibt es zahlreiche Aspekte zur Verbesserung deiner Anstellung. Beispielsweise könntest du Leiter/in der Human Ressource-Abteilung werden und den Arbeitgeber/die Arbeitgeberin durch deine Kenntnisse bei der Personalbeschaffung unterstützen. Die Grundlagen dafür erwirbst du in einem spezialisierten Bachelor- oder Masterstudium.
Einkommen nach dem Studium
Das Brutto-Jahresgehalt beträgt als Erziehungswissenschaftler/in im Durchschnitt nach Abschluss eines Studiums und einem Praktikum oder mehreren Praktika zwischen EUR 38.000 und EUR 47.000. Nach einigen Jahren im Beruf verbessert sich dein Gehalt stetig.
In welchen Bereichen kann ich tätig sein?
Ein Teil der Absolvent/-innen ist nach dem Studium weiterhin an Universitäten tätig, um an Einstellungen bezüglich Erziehung und Bildung zu forschen, Bildungstheorien und Bildungskonzepte zu entwickeln und Lernprozesse auszuarbeiten. Des Weiteren kannst du in Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen arbeiten, um eine erziehende oder beratende Funktion einzunehmen. Hierbei geht es allem voran um Schulen, Kindergärten oder Hochschulen, jedoch auch um andere Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Auch im Sozialwesen, in Freizeit- und Kultureinrichtungen oder im Gesundheitswesen kannst du eine Anstellung finden. Unter anderem stehen hier die Förderpädagogik und die Konfliktberatung im Mittelpunkt.
FAQ
Was kann man als Erziehungswissenschaftler/in machen?
Oft nehmen Absolvent/-innen eine beratende Rolle ein, werden aber auch selbst als Erzieher/-innen tätig. Eine weitere Möglichkeit ist die Tätigkeit als Personalentwickler/in in einem Unternehmen. Auch in der Forschung gibt es zahlreiche Stellen für Absolvent/-innen der Erziehungswissenschaften. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften stehen dir also viele Türen offen.
Sind Erziehungswissenschaftler/-innen Pädagog/-innen?
Pädagog/-innen sind auf die Bildung und Erziehung von Kindern spezialisiert, während sich Erziehungswissenschaftler/-innen um alle Altersgruppen kümmern. Daher können diese die Funktion eines Pädagogen/einer Pädagogin einnehmen.
Wie viel verdient man als Erziehungswissenschaftler/in?
Bei Berufseinstieg verdienst du als Absolvent/in eines Erziehungswissenschaft-Studiums zwischen EUR 38.000 und EUR 47.000 brutto pro Jahr. Mit zunehmender Berufserfahrung erhöht sich auch dein Gehalt.
Worin liegt der Unterschied zwischen Pädagogik und Erziehungswissenschaft?
Die Pädagogik beschäftigt sich mit der Bildung und Erziehung von Kindern, während die Erziehungswissenschaft auf Personen aller Alterskategorien abzielt.
Warum Erziehungswissenschaft studieren?
Mit einem Studium der Erziehungswissenschaft erlernst du die theoretischen Grundlagen für zahlreiche Berufe im Gebiet Bildung und Beratung. Je nach Ausbildung werden die theoretischen Studieninhalte um Praxis ergänzt, was dich optimal auf deinen zukünftigen Job vorbereitet. Die Angebote der Praktika und Stellen ist groß, weshalb du gute Karriere-Chancen hast.
Detaillierte Informationen zu den Fachrichtungen
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