Duales Studium Sport 28 Studiengänge

Das duale Studium Sport

Du bist sehr sportlich und möchtest dein Hobby auch weiterhin aktiv in deinen Berufsalltag einbauen? Dann bist du sicher schon auf die Idee gekommen, Sport zu studieren. Was genau man in den Bachelor-Studiengängen bzw. danach anhand der Master-Studiengänge im Sportbusiness lernt, weiß vor der genaueren Recherche jedoch keine/r so genau.

Klassisches Sportstudium vs. Spezialisierter Studiengang

Im klassischen Studium Sport erwirbst du als Studierende/r Kompetenzen in den Bereichen Sportwissenschaft, Sportdidaktik, Sportorganisation und Training. Damit stehen dir die Wege in diverse sehr aktive Berufsfelder, die sich rund um Bewegung und Sport drehen, offen. Du kannst als Sportwissenschaftler/in aber beispielsweise auch in Sparten wie Sportmanagement, Sportökonomie oder Gesundheitsmanagement gehen.

Weißt du allerdings bereits bei deiner Studienwahl, welches Fach dich am Studium Sport besonders interessiert, solltest du die vertiefenden Studienmöglichkeiten, die sich dir beim dualen Studium bieten, in Betracht ziehen. Dabei spezialisierst du dich bereits während deines Studiums und der dazugehörigen Praxisausbildung in einem Unternehmen auf den Bereich, den du nach deiner akademischen Ausbildung einschlagen möchtest. Somit hast du aufgrund der Praxiserfahrung, die du schon während des Studiums sammelst, zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Bewerber/-innen.

Spezialisierungen

Sportpädagogik | Eine der spezialisierten Studienmöglichkeiten ist die Sportpädagogik und Sportdidaktik. Dabei erlernst du in erster Linie, wie du die Erziehungs- und Bildungsvorgänge von Kindern und Jugendlichen durch Bewegung, Sport und Spiel unterstützen kannst. Dies soll eine positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern und wird in den meisten Fällen anhand von schulischem Turn- und Sportunterricht durchgeführt. Kinder sollen durch Sportpädagoginnen und -pädagogen dazu ermutigt werden, an der gängigen Bewegungskultur teilzunehmen. Hier besteht die enge Verbindung zur Sportdidaktik. Zusätzlich wird seit einigen Jahren ein zunehmender Fokus auf die Bildung über das gesamte Leben (also auch Erwachsenenbildung) in Verbindung mit Sport gelegt.

Sportmedizin | Weitere beliebte Studiengänge sind im Bereich der Sportmedizin bzw. Gesundheitsförderung angesiedelt. Mit Hilfe von leistungspsychologischen Grundlagen erlernst du an deiner Hochschule in diesem Bereich u.a. unterschiedliche Techniken zur Prävention von Verletzungen. Diese Kenntnisse spielen eine wichtige Rolle in Gesundheitsunternehmen und bei der Betreuung von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern im Wettkampfsport.

Sportinformatik und Biomechanik | Außerdem findest du an vielen Hochschulen Studiengänge in Richtung Biomechanik und Sportinformatik. Dabei erlernst du unter anderem dreidimensionale Bewegungsanalysen durchzuführen und zu analysieren. Zusätzlich beschäftigst du dich mit der Informatik und eignest dir das nötige Know-how an, um solche Verfahren zur Unterstützung im Sport weiterzuentwickeln.

Sportpsychologie und -soziologie | Ein duales Studium Sport im Bereich Sportpsychologie und Sportsoziologie ist auch populär unter den Anwärterinnen und Anwärtern für die Studienplätze. Hierbei wird in den Lehrveranstaltungen genauer auf die Wechselwirkungen zwischen Sport und der Gesellschaft bzw. Sport und dem Menschen eingegangen. Zusätzlich wird der psychische Aspekt hinter dem Sport beleuchtet, wonach psychologische Grundlagen dabei helfen, mit Problemen aller Art von Profi-Sportler/-innen umzugehen.

Trainingswissenschaft | Ein weiterer beliebter und spezialisierter Studiengang im Bereich des Sportstudiums ist die Trainingswissenschaft. Mit den Studierenden in diesem Bereich werden u.a. die Fragen erläutert, wie jede/r individuelle Sportler/in optimal belastet werden sollte, um den größten Fortschritt zu erzielen.

Sport-/ Fitnessökonomie oder Sportmanagement | Zusätzlich kannst du Studiengänge bzw. Spezialisierungen im wirtschaftlichen Bereich wählen. Hierbei wirst du mit den nötigen Kompetenzen (u.a. in Betriebswirtschaft, Management und Recht) ausgestattet, in einem Betrieb bzw. Unternehmen zu arbeiten. Außerdem kannst du ins Sportmanagement, Sportmarketing, in den Sportjournalismus, Sporttourismus oder die Planung von Sportevents bzw. Sportveranstaltungen gehen.

Ablauf, Dauer und Studienabschluss

Ablauf der Studiengänge

Der Ablauf eines dualen Studiums kann nicht allgemein gültig beschrieben werden, da die Planung immer von den jeweiligen Studiengängen und den Praxispartnern abhängt. Grundsätzlich ist es in den meisten Fällen so, dass zu Beginn eine längere Präsenzphase an der Hochschule geplant ist, um die Studierenden auf die Praxisausbildung in einem Unternehmen vorzubereiten. Diese startet dann oft einige Monate später, sodass die Studierenden durch schon erworbenes Wissen bereits einsatzfähig sind. Dies variiert jedoch je nach Hochschule und Praxispartner stark.

Nach der sogenannten Studieneingangsphase, die es an den meisten Hochschulen gibt, um den Studierenden die Grundlagen zu vermitteln, folgt das Kernstudium. Dies geht meistens vom zweiten bzw. dritten bis zum fünften Semester, wobei in dieser Zeit die zentralen Studieninhalte und Infos gelehrt werden. Nebenbei werden diese Inhalte bereits im Zuge der dualen Anstellung im Unternehmen oder in einem Verein praktisch angewandt, wodurch die Theorie sofort gefestigt wird.

Den Abschluss von jedem dualen Sportwissenschaften-Studium bildet eine Bachelorarbeit. Diese wird in den meisten Fällen in enger Zusammenarbeit mit dem Praxispartner erstellt und soll in der Regel einen Mehrwert für das Unternehmen sowie für die/den Studierenden bieten. Hierbei wird oft ein reales Projekt durchgeführt, das für die Abschlussarbeit dokumentiert und mit wissenschaftlicher Theorie untermauert wird.

Studiendauer

Ein duales Studium im Bereich Sport hat, wie die meisten anderen Bachelor-Studiengänge, eine Regelstudienzeit von sechs oder sieben Semestern. Teilweise kann sich der Abschluss der Studiengänge jedoch noch um einige Semester verzögern, wenn der individuelle Studienfortschritt unter den Erwartungen der Hochschule bleibt. Um in der Regelstudienzeit zu bleiben, müssen Studierende im dualen Studium Sport innerhalb der sechs bzw. sieben Semester 180 ECTS-Punkte absolvieren.

Abschluss

Ein duales Studium im Bereich Sport/Sportwissenschaften wird im Normalfall mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Arts (B.A.) abgeschlossen.

Bild: Nejron Photo / Fotolia.com

Sprachen

In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die Studieninhalte des Sportstudiums im Normalfall in deutscher Sprache vermittelt. Immer häufiger gibt es aber einige Lehrveranstaltungen und Vorlesungen, die auf Englisch gehalten werden, da das Sportbusiness stets internationaler wird. Besonders im Bereich des Spitzensports werden gute Englisch-Fachkenntnisse zunehmend unerlässlich, da du als Absolvent/in eines Sport-Studiengangs Sportler/-innen auch im Ausland betreuen kannst.

Auch im Sportbusiness Management arbeitest du mit internationalen Unternehmen zusammen und solltest Fragen zu Verträgen, Konditionen und anderen Geschäften auf professionelle Art und Weise stellen und beantworten können. Mit den englischen Kursen sollen die Studierenden bereits an der Hochschule optimal auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet werden.

Aufgrund der Internationalität der Unternehmen in bestimmten Teilen der Sportbranche sind an vielen Hochschulen zusätzlich Auslandssemester bzw. Auslandspraktika vorgesehen. In seltenen Fällen können diese sogar obligatorisch sein, worüber man sich vor dem Antritt des jeweiligen Bachelor-Studiums eingehend informieren sollte.

Studienformen der Hochschulen

Ein duales Studium Sport kann in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt werden, wobei es auch internationale, gute Hochschulen gibt, die die facheinschlägigen Studiengänge anbieten. An diesen kann bei Wunsch und Bedarf das Auslandssemester absolviert werden. Das duale Studium im Bereich Sport ist so aufgebaut, dass Studierende genügend Zeit für die Praxisausbildung in ihrem Partnerunternehmen haben. In manchen Fällen finden die Lehrveranstaltungen deshalb geblockt statt, sodass die Studierenden einige Wochen im Unternehmen und einige an der Hochschule verbringen. Viele Hochschulen gestalten ihr Studienprogramm jedoch so, dass die Vorlesungen abends bzw. am Wochenende stattfinden, damit unter der Woche genügend Zeit für die Praxisausbildung im Unternehmen bleibt.

Eine weitere Möglichkeit ist es, sich an einer Fernhochschule für ein duales Studium zu inskribieren. Studierende müssen sich die Studieninhalte im dualen Fernstudium vorrangig im Selbststudium beibringen, weshalb sich das Lernen und das Studium neben dem Beruf sehr frei einteilen lassen und man an keinen festen Studienort gebunden ist. Diese Form des Bachelors bietet eine große Chance für Personen, die in Gegenden ohne eine solche Hochschule leben, da lediglich das Unternehmen, in dem die Praxisausbildung durchgeführt wird, besucht werden muss. Diese Anwesenheit ist jedoch unbedingt erforderlich.

Kosten

Bei einem dualen Studium in Sport werden die Studiengebühren in vielen Fällen zur Gänze vom Praxispartner, also den jeweiligen Unternehmen, in denen der bzw. die Studierende während der eigenen akademischen Ausbildung arbeitet, übernommen. An privaten Hochschulen betragen die Studiengebühren ungefähr EUR 400,- im Monat, die entweder durch das Partnerunternehmen oder den/die Studierenden übernommen werden müssen.

Voraussetzungen für das duale Studium Sport

Für ein Sportstudium bzw. eine Karriere in der Sportbranche sind zahlreiche persönliche Voraussetzungen sowie formelle Erfordernisse zu erfüllen. Treffen einige Punkte nicht (ganz) auf dich zu, solltest du dennoch nicht vor deiner Studienwahl im Bereich Sport zurückschrecken, da die jeweiligen Spezialisierungen stets unterschiedliche Eigenschaften voraussetzen.

Persönliche Voraussetzungen

Um das Studium, sowie einen der Berufe in der Sportbranche erfolgreich durchführen zu können, solltest du eine grundsätzliche Freude an der Bewegung und am Sport mitbringen. Zusätzlich solltest du bereits vor deinem Studium eine gewisse physische Ausdauer und Fitness aufbauen, um an der Hochschule zugelassen zu werden. Diese sind im Verlauf deines Studiums essenziell, um alle Kurse und Übungen zu schaffen. Liegen deine Talente aber beispielsweise im Turnen und du bist dafür z.B. keine Volleyball-Koryphäe, braucht dich das nicht zu beunruhigen. Jede/r hat bestimmte Gebiete, in denen sie bzw. er besser und schlechter ist. Das stellt während des Studiums keinerlei Probleme dar.

Zusätzlich sollte es dir leichtfallen, unterschiedliche Fachgebiete miteinander zu verknüpfen, da das Studium sehr interdisziplinäre Facetten bietet. Beispielsweise spielen die Biomechanik, die Sportgeschichte, Sportsoziologie und Sportmedizin gleichermaßen eine Rolle. Auch soziale Kompetenzen, wie Empathie, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, andere zu motivieren, können dir in deiner akademischen sowie beruflichen Laufbahn helfen.

Persönliche Voraussetzungen im Überblick:

• Spaß am Sport
• Physische Ausdauer und körperliche Fitness
• Fachübergreifendes Denken
• Soziale Kompetenzen
• Empathie, Einfühlungsvermögen
• Fähigkeit zur Motivation Anderer

Formelle Voraussetzungen

Um zu einem Bachelor-Studium in Sportwissenschaften oder einer der Spezialisierungen zugelassen zu werden, brauchst du einen Schulabschluss, also ein abgeschlossenes Abitur/Fachabitur bzw. die Matura. Vereinzelt ist es an manchen Hochschulen möglich, Berufserfahrung statt einem abgeschlossenen Abitur als gültige formelle Voraussetzung einzureichen. Ob es diese Möglichkeit gibt, musst du allerdings individuell klären und ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt.

Numerus Clausus

Der Numerus Clausus (NC) ist besonders an öffentlichen Universitäten ein wichtiger Indikator, um einen Studienplatz im Bereich Sport zu ergattern. Die Zuteilung der freien Studienplätze an privaten Universitäten, Fachhochschulen und Fernhochschulen ist in den meisten Fällen an ein Aufnahmeverfahren mit Vorstellungsgespräch und Aufnahmetest geknüpft, wodurch der Numerus Clausus leicht an Bedeutung verliert.

In welcher Höhe der NC liegen darf, kann nicht pauschal beziffert werden, da sich dies ebenfalls von Bundesland zu Bundesland stark unterscheiden kann. Des Weiteren kann der Numerus Clausus in einem Fachbereich auch jährlich schwanken.