Bestbezahlte Studiengänge
Bestbezahlte Studiengänge
Geld regiert die Welt ... oder doch nicht? Bis zu einem gewissen Maße aber bestimmt, denn wie jeder bekanntlich weiß: Ohne Moos nichts los. Deswegen dient das Gehalt nach Studienabschluss für viele Menschen als wesentliche Entscheidungsgrundlage bei der Studienwahl. Doch nach welchen Studienrichtungen verdient man am meisten? Das erfährst du hier!
Nach welchem Studium verdienst du ein höheres Gehalt?
Es gibt einige Studiengänge, nach deren Absolvierung du ein tendenziell höheres Gehalt beziehen wirst, als Kolleg/-innen, die andere Studiengänge abschließen. Dennoch solltest du dir gut überlegen, welches Studium du beginnen möchtest und dir neben dem Gehalt die Frage stellen, ob das gewählte Studium auch wirklich deine Interessen widerspiegelt. Die folgenden Studienbereiche versprechen dir ausgezeichnete Gehaltsaussichten:
MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
Bei den MINT-Fächern steht nach dem Abschluss der jeweiligen Studiengänge ein tendenziell höheres Einstiegsgehalt in Aussicht. Die Abkürzung "MINT" meint Studiengänge der Studienrichtungen Mathematik, Informatik und IT, Naturwissenschaften (Biologie, Physik, Chemie, etc.) und Technik. MINT-Absolvent/-innen sind am Arbeitsmarkt besonders gefragt.
Mehr Infos zu MINT-Studiengängen erhältst du in diesem Artikel.
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Mathematik
Vorab stellt sich zunächst die Frage, ob du dich für ein Lehramtsstudium mit Unterrichtsfach Mathematik oder für ein reines Mathematik-Studium interessierst. Denn je nach Studiengang, unterscheiden sich sowohl die Inhalte als auch die Berufe voneinander, die du nach Abschluss ergreifen kannst. Außerdem solltest du auch wissen, dass sich die höhere Mathematik, welche an den Hochschulen gelehrt wird, von der Mathematik unterscheidet, welche in der Schule unterrichtet wurde. Fundamental ist, dass es bei höherer Mathematik vermehrt darum geht, mathematische Aussagen zu beweisen, während du in der Schule eher unbekannte Variablen einer Funktion berechnest.
Typische Inhalte eines Mathematik-Studiums sind die Bereiche Algebra, Analysis, Geometrie, mathematische Logik und Numerik, Zahlentheorie, Topologie und Stochastik. Gewisse Schwerpunkte wie Wahrscheinlichkeitsrechnung können im Laufe des Studiums gewählt werden.
Bei einem Lehramtsstudium steht dein Beruf durch die zusätzliche pädagogische Ausbildung im Studium schon ziemlich fest, jedoch kannst du dennoch - gleich wie die Absolvent/-innen eines reinen Mathematik-Studiums - beispielsweise Berufe bei Banken und Versicherungen oder Wirtschaftsprüfungsunternehmen ergreifen. Mathematiker/-innen werden dort gerne für Risikoanalysen eingesetzt. Anstellungen in Softwareunternehmen oder in der Forschung sind ebenso möglich.
Das Gehalt variiert hier natürlich je nach Branche und genauer Tätigkeit, beginnt aber ungefähr bei EUR 50.000 brutto im Jahr.
Wirtschaftsinformatik
Ein weiterer lukrativer Studiengang ist Wirtschaftsinformatik. Hierbei kommen zu den typischen Studieninhalten wie Algorithmen und Datenstrukturen, Programmierung, Daten- und Netzwerksicherheit auch betriebswirtschaftliche Fächer wie Management oder Finanzierung hinzu. Vielmehr geht es in diesem Studium darum, betriebswirtschaftliche Fragestellungen unter Zuhilfenahme der Informatik zu lösen. Die typischen Berufe sind etwa Software-Entwickler/Entwicklerin, Systemadministrator/in, aber auch eher managementlastige Positionen wie Business-Analyst werden gerne angenommen.
Nach deinem Bachelor- oder Master-Abschluss darfst du dich über ein saftiges Gehalt freuen: Wirtschaftsinformatiker/-innen verdienen zwischen EUR 45.000 und EUR 65.000 brutto im Jahr.
Naturwissenschaften
Die Naturwissenschaften umfassen in der Regel die Studiengänge Biologie, Chemie, Pharmazie und Physik. Um dich in einem solchen Studium wohl zu fühlen, solltest du ein grundsätzlich starkes Interesse an dem zugrunde liegenden "Warum?" mitbringen. Warum genau vermischt sich Wasser nie mit Fett, warum ist der Himmel blau und warum ist Mentos mit Cola eine explosive Mischung?
Je nach deinem gewählten Studiengang werden dir zunächst die Grundlagen vermittelt sowie eine Einführung in die empirische Arbeitsweise gegeben. Danach erhalten Studierende fachspezifische Informationen zu den jeweiligen Disziplinen. Obwohl sich die Studiengänge in dieselbe Hauptkategorie einordnen lassen und es Überschneidungen untereinander gibt, sind die Unterschiede dennoch maßgeblich.
Absolventen und Absolventinnen der naturwissenschaftlichen Fächer finden Anstellungen in der Forschung, in Laboren aber auch in der Privatwirtschaft, beispielsweise als Vertreter/-innen für etwaige Produkte (wie z.B. Pharmaprodukte), für deren Vertrieb es ein naturwissenschaftliches Verständnis braucht.
Das Gehalt für Jobs in diesen Branchen pendelt zwischen EUR 45.000 bis 55.000 brutto im Jahr. Nach oben ist die Grenze je nach Position nahezu offen.
Ingenieurwissenschaften
Die Ingenieurwissenschaften umfassen viele unterschiedliche Disziplinen, darunter beispielsweise Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen, um nur einige davon zu nennen. Sie alle zählen zum Teilbereich "Technik" der MINT-Fächer. Ein ingenieurwissenschaftliches Studium setzt eine analytische Denkweise und ein gutes Zahlenverständnis voraus. Zu Beginn deines Studiums werden dir technische und vor allem auch mathematische Grundlagen vermittelt. Es ist sehr wichtig, diese gut zu verinnerlichen, denn die Studieninhalte der technischen Studiengänge bauen stark aufeinander auf.
Typische Berufe für Bachelor- und Master-Absolventen und Absolventinnen sind Bauingenieur/Bauingenieurin, Mechatroniker/Mechatronikerin, technischer Zeichner/technische Zeichnerin oder Elektroingenieur/Elektroingenieurin.
Das Gehalt nach einem solchen Studium ist tendenziell ebenfalls höher angesetzt - du kannst mit einem Jahresbruttogehalt ab ungefähr EUR 45.000 rechnen.
Medizin und Zahnmedizin
Zu den Top-Verdienern nach dem Studium zählen natürlich auch die Absolventen und Absolventinnen der Studiengänge Medizin und Zahnmedizin. Das Studium gliedert sich zunächst in eine Vorklinik, in welcher naturwissenschaftliche Grundlagen gelehrt werden. Außerdem ist auch ein Praktikum zu absolvieren. Im Studium der Zahnmedizin werden dir zusätzlich auch technische Grundlagen vermittelt. Danach werden dir die unterschiedlichen medizinischen Fachgebiete nähergebracht, die auch von Famulaturen begleitet werden.
Der letzte Abschnitt in deinem Studium ist das praktische Jahr: Hier wirst du in einem Fachgebiet deiner Wahl praktische Erfahrung sammeln. Schwerpunkte können in der Medizin durch die anschließende Facharzt-/Fachärztinnenausbildung gesetzt werden. Beachte jedoch, dass für diese Studiengänge strenge NC-Regelungen zum Tragen kommen.
Du fragst dich, wie du Medizin auch ohne NC studieren kannst oder suchst nach Alternativen zum Medizinstudium? In diesem Artikel listen wir dir spannende alternative Studiengänge auf und hier erfährst du, wie der Numerus Clausus bei Medizin umgangen werden kann.
Die typischen Berufe umfassen neben den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen auch Anstellungen in der Forschung und Lehre, in Krankenhäusern oder auch in Reha- und Kuranstalten.
Als Gehalt kannst du Beträge ab ca. EUR 50.000 bis zu EUR 80.000 brutto im Jahr und darüber hinaus (bei entsprechender Berufserfahrung) annehmen.
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Rechtswissenschaften
Dir liegt Gerechtigkeit sehr am Herzen? Dann ist vielleicht der Studiengang der Rechtswissenschaften das richtige für dich. Umgangssprachlich auch oft als "Jura-Studium" bezeichnet, lernst du hier die unterschiedlichen Sparten des Rechts und deren Anwendungsgebiete kennen. Diese umfassen das Grundrecht, Strafrecht, Zivilprozessrecht, das Öffentliche Recht, das Familien- und Erbrecht und viele mehr.
Mögliche Schwerpunkte, die du in deinem Studium setzen kannst, sind etwa Arbeitsrecht, Medien- und Urheberrecht oder Internationales Strafrecht. Den Studiengang schließt du mit einem Staatsexamen oder akademischen Grad (Mag. iur.) ab.
Dein späterer Beruf als Anwalt/Anwältin, Richter/Richterin oder Notar/Notarin ist bereits vorgezeichnet, jedoch nicht in Stein gemeißelt. Absolventen und Absolventinnen des Studiums Rechtswissenschaften finden auch in Rechtsabteilungen von Unternehmen gute Jobs.
Dein durchschnittliches Gehalt schwankt zwischen EUR 40.000 und 65.000 brutto im Jahr.
Wirtschaftswissenschaften
Typische Themen, die im Studienfach Wirtschaftswissenschaften behandelt werden, sind Management, Betriebswirtschaftslehre, Mikro- und Makroökonomie, Rechnungswesen und Controlling, Personalführung, Marketing und Werbung. Mögliche Schwerpunkte, die du als Student/Studentin setzen kannst, sind Beschaffung und Logistik oder Finanzierung. Als Student/Studentin der Wirtschaftswissenschaften solltest du dich natürlich vor allem für wirtschaftliche Themen interessieren und ein gutes mathematisches Verständnis mitbringen. Teamfähigkeit ist ebenfalls besonders wichtig.
Für Master-Absolventen und Absolventinnen ist das Einstiegsgehalt natürlich höher, als nach einem Bachelor-Studium: In Berufen in den Abteilungen Vertrieb, Personalmanagement oder Strategieplanung in Unternehmen verdienst du ab EUR 45.000 brutto im Jahr.
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Erziehungswissenschaften und Sozialpädagogik
Das Studienfach der Erziehungswissenschaften und Sozialpädagogik kann gewissermaßen als eine Mischung aus mehreren Studiengängen angesehen werden: Soziologie, Psychologie und Philosophie werden darin vereint. Ein großer Teil deines Studiums umfasst auch pädagogische Studieninhalte. Persönlich solltest du eine große Portion an Empathie und Einfühlungsvermögen mitbringen, da du hauptsächlich mit anderen Menschen zusammenarbeiten wirst. Spezialisierst du dich auf die Arbeit mit Kindern, ist viel Geduld auch besonders wichtig. Nach deinem Studium kannst du einen Beruf in der Erziehungs- und Bildungsberatung, Kinder- und Jugendarbeit oder etwa in Heil- und Integrationseinrichtungen ergreifen.
Du kannst mit einem Gehalt von EUR 35.000 brutto pro Jahr rechnen.
Politik und Sozialwissenschaften
In diesem Studium befasst du dich sowohl mit der Analyse von politischen Systemen und Persönlichkeiten als auch mit Demokratieforschung und Kulturanalyse. Das gesellschaftliche Zusammenleben steht hierbei im Mittelpunkt. Zu den typischen Studieninhalten zählen rechtliche Grundlagen, Politische Theorie und Ideengeschichte, Gesellschafts- und Sozialpolitik, Demokratietheorie und Internationale Beziehungen.
Nach erfolgreicher Absolvierung des Studiums wird häufig eine Karriere im Dienste von politischen Institutionen oder Gewerkschaften eingeschlagen. Aber auch Jobs in Unternehmen wie PR-Agenturen oder in der Markt- und Meinungsforschung sind denkbar.
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für einen Job in diesen Bereichen beträgt EUR 39.000 brutto pro Jahr.
Psychologie
Wenn du dich für die Hintergründe menschlichen Handelns und deren zugrunde liegenden Denkprozesse interessierst, dann könnte ein Studiengang der Richtung Psychologie vielleicht das richtige für dich sein. Im Laufe deiner akademischen Karriere werden die Entwicklungspsychologie, die Klinische Psychologie und Psychotherapie, die Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie immer wieder ein Thema sein.
Unterschiedliche Schwerpunkte wie beispielsweise Sozialpsychologie oder weitere Vertiefungen in der Klinischen Psychologie können im Laufe des Studiums gesetzt werden. Ein Job kann beispielsweise in Beratungsstellen, im Personalmanagementbereich von Unternehmen oder in der Forschung und Lehre gefunden werden.
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei EUR 40.000 brutto pro Jahr.
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FAQs
Nach welchen Studiengängen habe ich die besten Gehaltsaussichten?
Wenn du einen Studiengang aus den MINT-Fächern wählst, darfst du dich über ein tendenziell höheres Einstiegsgehalt freuen. Selbiges gilt für die Studiengänge Medizin und Zahnmedizin, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialpädagogik, Politik und Sozialwissenschaften und Psychologie.
Welche sind die sogenannten "MINT-Fächer"?
Damit sind üblicherweise Mathematik, Informatik und IT, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Pharmazie, Physik) und Technik-Studiengänge gemeint.
Kann sich das Einstiegsgehalt nach dem Studium auch erhöhen?
Mit der Erfahrung, welche du im Beruf sammelst, wird sich über die Jahre auch dein Gehalt erhöhen. Denn: Expertenwissen ist besonders wertvoll und dieses eignet man sich nur mit jahrelanger Erfahrung an.