Design studieren
Design studieren
Inhaltsverzeichnis
Design studieren: Welches Studium passt am besten zu mir?
Corporate Design, Virtual Reality oder Mode: Das Thema Design findet man in vielen Bereichen. Doch welcher davon ist der richtige für dich? Wir stellen dir nun einige Studiengänge (meist Bachelor of Arts, B.A.) vor, die in den Bereich Design fallen und helfen dir dabei, deinen Favoriten zu finden.
Warum sollte ich Design studieren?
Stellst du dir die Frage, warum du ein Design-Studium überhaupt in Betracht ziehen solltest? Das ist schnell geklärt: Das Besondere an Design-Studiengängen ist für viele Menschen vor allem der hohe Grad an Kreativität - auch in Bezug auf berufliche Aufgaben. Und auch Zukunftsthemen wie die Digitalisierung oder die Nachhaltigkeit werden in einigen Studiengängen aufgegriffen.
Eigne ich mich für ein Design-Studium?
Ein Design-Studium erfordert von den Studierenden zunächst einmal Kreativität und ein gewisses gestalterisches bzw. künstlerisches Talent. Außerdem sollte man viele eigene Ideen haben und diese auch umsetzen wollen, genauso wichtig sind Teamfähigkeit und Computerkenntnisse. Auch Know-how in Bezug auf die Bildbearbeitung ist von Vorteil. Neben der Hochschulzugangsberechtigung fordert manch eine Hochschule als Zulassungsbedingung eine Eignungsprüfung oder die Teilnahme an einem Auswahlverfahren.
Auch eine Mappe mit eigenen praktischen bzw. gestalterischen Arbeiten kann gefordert werden, im Anschluss daran folgt gelegentlich ein Gespräch.
Bild: MclittleStock / AdobeStock
Welche Design-Studiengänge werden angeboten?
Industriedesign und Produktdesign
In diesen Bachelor-Studiengängen lernen die angehenden Designer/-innen den Modellbau, die Formgebung und Entwurfs- sowie Darstellungstechniken kennen. Grundlagen des Designs - auch in Zusammenspiel mit Aspekten der Ergonomie - werden ebenso gelehrt wie Herstellungs- und Materialtechniken, CAD (computergestütztes Zeichnen) und Materialwissenschaft.
Mikroelektronik, User Experience/Research, Fertigungstechnologien, Wahrnehmungspsychologie, Sustainable Design und Produktgestaltung können weitere Studieninhalte sein. Eventuelle Englischkurse und Projektarbeiten runden dieses Studium ab und ermöglichen einen Praxis-Bezug.
Jobs nach dem Studium: Absolventen und Absolventinnen arbeiten in Marketingabteilungen, Designstudios, in der Konstruktion oder in Entwicklungsabteilungen unterschiedlicher Unternehmen. Sie können aber auch im Mediendesign, in der ergonomischen Gestaltung von Produkten oder der nutzerfreundlichen Gestaltung von Interfaces tätig sein.
Grafik-, Kommunikations- und Mediendesign
In diesem Design-Studium geht es um digitale Medienformate, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Medienpsychologie, Print-Systeme und Design-Thinking. Informationen zu Designmethoden, zur Gestaltungslehre und audiovisuellen Medien werden an den Hochschulen ebenfalls vermittelt. Das Interface Design, Mediensysteme, Medienrecht, Webdesign, Marketing, Informationsdesign, die Kostenrechnung und die Themen Video und Foto können ebenso aufgegriffen werden, wenn man sich für einen Studiengang aus diesem Bereich entscheidet.
Im Bachelor kann man aber auch Schwerpunkte setzen, z.B. in den Bereichen PR, Social Media oder Sportmedia Marketing, Digitale Medienproduktion, User Experience oder Online Marketing. Auch hier vertiefen die angehenden Designer/-innen ihr Wissen, indem sie u.a. Projektarbeiten durchführen. Passende Studiengänge gibt es z.B. in den Bereichen Digital Media, Game Design, Grafikdesign, Illustration, Audiovisuelle Medien, Kommunikationsdesign, Mediendesign, UX-Design oder Grafik- und Informationsdesign.
Jobs nach dem Studium: Design-Studiengänge dieser Art machen es möglich, bei PR- und Designagenturen, Verlagen, Fernsehsendern oder Filmproduktionsgesellschaften zu arbeiten. Auch Marketingabteilungen unterschiedlicher Unternehmen oder Werbeabteilungen aus der Industriebranche bieten Jobs an. Man arbeitet zum Beispiel als Motion bzw. Screen Designer/in oder als Mediendesigner/in.
Fotografie und Fotodesign
Studiengänge dieser Art machen mit der Geschichte der Fotografie vertraut und vermitteln Wissen zur Kameratechnik, Bild-Präsentation und -Bewahrung und zu gesellschaftlichen Elementen der Fotografie. Auch Social Media und die Wissenschaft werden in Zusammenhang mit diesem Fachbereich betrachtet, außerdem geht man der Frage nach, wie Fotos analysiert und eingesetzt werden (beispielsweise in der Werbung).
Dabei wird nicht nur eine Fotografie-Form betrachtet, sondern mehrere: Atelierfotografie, Pressefotografie, Kriegsfotografie, abstrakte, private und dokumentarische Fotografie usw. Im Rahmen dieses Studiengangs behandelt man aber auch Vermarktungsstrategien oder Effizienz im Bildvertrieb.
Bei der Schwerpunkt-Wahl kann man sich u.a. auf den Fotojournalismus, die künstlerische Fotografie oder die Mode-, Lebensmittel- oder Architektur-Fotografie spezialisieren. Auch im Rahmen dieser Design-Studiengänge stehen praktische Arbeiten an.
Jobs nach dem Studium: Nach diesem Design-Studium können die Absolventen und Absolventinnen ihrer Kreativität in allen Fotobereichen (Mode, Dokumentation usw.) freien Lauf lassen, außerdem finden sie Beschäftigung im Fotojournalismus, in der Werbe-, Event- oder Produktfotografie oder der Bildredaktion. Als Designer/-innen können sie Bilder bearbeiten, Kunstkäufe durchführen, Retuscheur/in oder Kurator/in werden und mit Bildmedien arbeiten (Virtual Reality, Stereoskopie usw.). Auch die Selbstständigkeit (als Künstler/in) ist nach dem Bachelor eine Option.
Bild: LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock
Modedesign und Textildesign
An der Hochschule wird im Rahmen der Studiengänge nicht nur textil- und modebezogenes Wissen vermittelt, sondern auch technisches, naturwissenschaftliches und betriebswissenschaftliches.
Die Textilveredelung ist in diesem Fachbereich wichtig, ebenso die Bekleidungstechnik, die Textilchemie und -technologie sowie die Faserstoffkunde. Der Bachelor-Studiengang beinhaltet aber auch Kurse zu Strickmaschinen, zur Gestaltungspraxis und zu Designprozessen. Kunst, Kulturgeschichte sowie -wissenschaft, Bildungsprozesse und Biografiearbeit sind weitere mögliche Inhalte im Design-Studium.
Vertiefungen können an so mancher Hochschule in den Feldern Projekt-Gestaltungspraxis, Gender, Kultur oder Heterogenität belegt werden. Auch ein Industrieprojekt und ein generell hoher Praxisbezug sind oft Teil des Studiums.
Jobs nach dem Studium: Designer/-innen arbeiten nach einem solchen Studiengang im Kostümbild, beim Fernsehen, in der Kollektionsgestaltung, bei Fashion Shows oder in Entwurfsabteilungen der Bekleidungsindustrie. Modeateliers, Verlage, Trendbüros, das Ausstellungswesen, der Modejournalismus und der Werbebereich sind weitere mögliche Arbeitsgeber bzw. -felder nach dem Studiengang. Die Öffentlichkeitsarbeit, das Projektmanagement, die Trend- oder Styleberatung, das Zeitungswesen oder die Materialgestaltung für Accessoires sind beruflich ebenfalls im Angebot. Darüber hinaus kann man sein Talent und Know-how auch nutzen, um als Stylist/in bei (Groß-)Events zu arbeiten, bei Designlabels tätig zu werden oder sich um Inneneinrichtungen, Wohnaccessoires und Stoffkollektionen zu kümmern.
Bild: Chaosamran_Studio / AdobeStock
Film und Theater
Angehende Designer/-innen werden im Laufe der Studiengänge - wie z.B. in den Bereichen Animation, Film- und Motion-Design, Kostüm- und Make-up-Design oder Theaterdesign - mit der Computergrafik, Visualisierung und Typografie vertraut gemacht. Auch die Gestaltung (z.B. Filmgestaltung oder Materialgestaltung), 3D-Software, Lichttechnik, Inszenierung und Montagetechnik werden an den Hochschulen im Studiengang angesprochen.
In diesem Fachbereich beschäftigen sich die Studierenden auch mit der Stilgeschichte, Dramaturgie, mit Make-up-Techniken, Perücken bzw. Frisuren-Gestaltung und der Videotechnik. Darüber hinaus geht es in diesem Design-Studium auch um visuelle Effekte (von der Gestaltung bis zur Umsetzung) und um Compositing. Spezialeffekte und der Umgang mit den unterschiedlichsten Materialien (historisch und aktuell) werden im Studiengang ebenfalls gelehrt.
Bachelor-Studiengänge dieser Art haben häufig die Besonderheit, dass Projekte in Gruppenarbeit umgesetzt werden, wodurch der Praxisbezug gewährleistet wird. Je nach Hochschule gibt es auch Kooperationen mit Museen, Filminstitutionen u.v.m. Das Design-Studium kombiniert dabei immer handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten.
Jobs nach dem Studium: Nach diesem Bachelor-Studiengang kann man seine Ideen und Kreativität in der Fernseh-, Film- und Werbebranche ausleben, aber auch als Animation Artist, Compositing Artist oder Modeling Artist. Im Bereich Lichttechnik, Visuelle Effekte oder Spiele können die Studierenden ebenfalls Arbeit finden. Sein Wissen kann man aber auch als technische/r Leiter/in oder in der Kostümherstellung einsetzen. Studiengänge dieser Art machen aber auch die Arbeit in Agenturen, bei Theatern, im Ballett, bei Medienkonzernen oder in der Oper möglich.
Innenarchitektur
Studiengänge in den Bereichen Innenarchitektur und Interior Design konzentrieren sich auf die allumfassende Gestaltung von Räumen. Die Schwerpunkte liegen im Bachelor daher auf dem Design und der Konstruktion, aber auch auf der Berücksichtigung aller Details. Neben dem Innenraum-Design geht es auch um knifflige Umbauten, um das Entwerfen und Gestalten von Möbelstücken und um den Entwurf temporärer Bauten, wie z.B. Ausstellungen. Abgesehen von der theoretischen Vermittlung der Studieninhalte gehören zum Studienplan manch einer Hochschule zudem Praxissemester und Exkursionen.
Jobs nach dem Studium: Mit Absolvieren der Bachelor-Studiengänge können Absolvent/-innen in Grafikdesign-Agenturen, in der Redaktion oder in Designbüros arbeiten. Des Weiteren befähigt das Design-Studium aber auch zu Tätigkeiten im Möbel-Handel oder beim Bühnenbild.
Bild: Chaosamran_Studio / AdobeStock
Nachhaltiges Design
Studiengänge in Bereichen wie Nachhaltiges Design oder Sustainable Fashion lehren den gesamten Designprozess von A bis Z. Auch die Design-Theorie, die Kulturwissenschaft, Wertschöpfungsketten, Marketingaspekte und BWL als Element des Designs werden hier wichtig. Es wird auch berücksichtigt, dass Produkte einen Lebenszyklus haben - dieser wird im Bachelor-Studiengang daher ebenfalls betrachtet. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Digitalisierung, mit Ethik und Philosophie, ebenso mit gesellschaftlichen Veränderungen und natürlich mit der Nachhaltigkeit.
An den Hochschulen kann man im Rahmen der Studiengänge immer auch einen Schwerpunkt setzen. Studierende können oft u.a. zwischen Fotografie, Modellbau, Illustration, Werkstattkursen und der Fototechnik wählen. Malerei, Drucktechnik, Schmuckdesign, Filmgestaltung, Animation, Kreatives Schreiben, Webdesign, Kommunikation, Philosophie oder Kalligraphie sind im Rahmen vieler Studiengänge weitere Möglichkeiten. Besonders ist hier, dass man seine Ideen nicht nur an der Universität umsetzt, sondern auch im Rahmen von Projekten, die bei Partnern aus der Wirtschaft oder Wissenschaft durchgeführt werden. So kann man schon im Studiengang das eigene berufliche Netzwerk aufbauen.
Jobs nach dem Studium: Die Hochschulen bereiten Studierende darauf vor, im Bereich des nachhaltigen Produktdesigns zu arbeiten. Auch das Kommunikationsdesign, die Designforschung und die Nachhaltigkeitskommunikation sind mögliche Berufsfelder. Forschungsinstitute können ebenso spätere Arbeitgeber sein.
Designmanagement
Letztendlich ist auch das Feld Designmanagement eine Option. Entscheidet man sich für einen solchen Design-Studiengang, werden an den Hochschulen Informationen zu Medien- und Massenkommunikation vermittelt, ebenso geht es um das Design-Marketing und -Thinking oder um das Innovationsmanagement. Auch Trends und graphische Elemente in diesem Feld werden angesprochen.
Das Projektmanagement, aktuelle Fallbeispiele, Marketingaspekte, E-Commerce und Trade Management gehören als Studieninhalte ebenfalls zum Angebot. Auch die Grundlagen der Interkulturellen Kommunikation, des Produktmanagements, der Business Administration und des Supply Chain Managements werden vermittelt.
Wie fast alle Studiengänge bieten auch solche aus dieser Fachrichtung die Möglichkeit zur Schwerpunktwahl. Diese liegen beispielsweise in den Feldern Animation, Mediendesign, Illustration oder Spieldesign. Aber auch das Unternehmertum oder Circular Design können vertiefend behandelt werden. Der Studiengang hat den Vorteil, dass er designspezifisches Wissen mit solchem aus dem Business-Bereich verknüpft und außerdem oft über breite Praxiselemente verfügt.
Jobs nach dem Studium: Doch was kann man mit einem solchen Studiengang machen? Die Antwort lautet: Eine Menge! Man sammelt jede Information, um Positionierungsstrategien erfolgreich umsetzen zu können, man kümmert sich um einen ganzheitlichen Markenauftritt und um die entsprechende Kommunikation. Vertriebskanäle können koordiniert oder das E-Commerce gemanagt werden. Des Weiteren arbeitet man nach dem Studiengang in der Grafik, im Produktdesign, in der Werbung, der Visualisierung oder der Art Direktion.
Fazit
Für welches Studium soll ich mich nun entscheiden? Studiengänge dieser Studienrichtungen haben vor allem eins gemeinsam: Sie haben alle mit dem Thema Design zu tun und rücken dieses in den Fokus.
Die beste Entscheidungsgrundlage sind daher die eigenen Fähigkeiten und Interessen. Mache dir zunächst ausführlich Gedanken darüber, was dich wirklich fesselt und was du leidenschaftlich gerne machst, bevor du dich für einen der Studiengänge entscheidest.
Die Frage ist z.B., wie wichtig einem das Thema Nachhaltigkeit ist. Oder aber, ob man seine Ideen lieber im Feld Mode oder im Theater verwirklichen möchte. Ist man an Kostümen interessiert oder daran, Innenräume zu designen? Nimmt man solche Fragen zu Hilfe, hat man die besten Voraussetzungen, um die richtige Entscheidung zu treffen.