Wirtschaftsrecht Studium 7 Studiengänge in Österreich
Inhaltsverzeichnis
Das Bachelor-Studium Wirtschaftsrecht
Das Wirtschaftsrecht ist vielfältig: Ob auf internationaler, nationaler oder europäischer Ebene, es ist überall vorhanden. Aufgrund der Globalisierung sind Geschäftsbeziehungen immer länderübergreifender. Daher müssen auch bei Unternehmens- und sonstigen wirtschaftsbezogenen oder politischen Entscheidungen nicht nur die ländereigenen Rechtsfragen berücksichtigt werden, sondern auch die internationalen, europäischen oder generell jene des Auslandes.
Die Studierenden sollen in dem entsprechenden Studiengang dazu befähigt werden, rechtliche Probleme aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu analysieren (und umgekehrt). Insgesamt gliedern sich die Module also in die Bereiche Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft.
Das Studium wird dabei oft ergänzt um Fremdsprachenunterricht und Soft Skills, wie Präsentations- und Kommunikationstechniken oder auch Projektmanagement. Die Studiengänge führen meist in die Wirtschaftsmathematik, in Rechnungswesen, Controlling und Marketing ein und verknüpfen diese Inhalte mit den typischen rechtlichen Schwerpunkten Bürgerliches Recht oder auch Staats- und Wirtschaftsstrafrecht. Dazu lernen die Studierenden die Grundlagen juristischer Fallbearbeitung. Die Fächer umfassen auch Fragestellungen aus den Feldern Personalmanagement, Organisationsmanagement und -entwicklung sowie Bilanzierung, Steuerrecht, Handelsrecht und vor allem auch das Europarecht, einschließlich eines Überblicks über die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes.
Praktika sind im Studium üblicherweise verpflichtend zu absolvieren, genauso wie Praxisprojekte, Forschungen, Exkursionen und, unter Umständen, Auslandsaufenthalte. Auch Kombinations-Studiengänge können in dieser Fachrichtung möglich sein.
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yelosmiley - stock.adobe.comAblauf, Dauer und Studienabschluss
Der Wirtschaftsrecht-Bachelor hat eine Regelstudienzeit von sechs oder sieben Semestern, manchmal können es aber auch acht bis zehn sein. Das hängt von der Hochschule und dem konkreten Studiengang ab. Das Wirtschaftsrecht-Studium kann dabei berufsbegleitend, Vollzeit oder Teilzeit studiert werden. In manchen Fällen gibt es sogar duale Studiengänge. Die Studierenden erhalten 180 oder 210 ECTS-Punkte.
Der Beginn für Studiengänge dieser Art ist abhängig von den Hochschulen: Manchmal ist der Bachelor-Studienstart nur im Wintersemester möglich, andernfalls im Sommer und im Winter. Entscheiden sich angehende Studierende für ein Fernstudium, finden die Kurse hauptsächlich online, also unabhängig von einem bestimmten Ort, statt. Nur einzelne Veranstaltungen oder die Prüfungen werden in Präsenz abgehalten.
Die Kosten für ein Wirtschaftsrecht-Studium variieren abhängig von den Hochschulen. An öffentlichen Hochschulen ist lediglich der Semesterbeitrag zu bezahlen. Ansonsten liegen die Studiengebühren im zweistelligen bis mittleren dreistelligen Bereich pro Monat oder Semester. Es gibt aber auch Studiengänge, deren Semesterbeitrag einen hohen dreistelligen oder mittleren vierstelligen Wert hat. Auch Immatrikulationsgebühren können zu Beginn des Studiums hinzukommen. Manche Hochschulen bieten jedoch die Möglichkeit, die Studiengebühren erst dann zurückzuzahlen, wenn man im Berufsleben steht, sodass man während des Studiums keine diesbezüglichen Kosten hat.
Studieninhalte werden - je nach Studiengang - in deutscher Sprache, vereinzelt aber auch in englischer oder französischer vermittelt. Außerdem können Studierende im Rahmen des Studiums oft freiwillig weitere Fremdsprachen belegen. Diese sind auch bei einem eventuellen, manchmal verpflichtenden, Auslandsaufenthalt wichtig.
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Informationen zum Studienverlauf
Studiengang Wirtschaftsrecht: Erste Phase
Angehende Wirtschaftsjuristen und -juristinnen beschäftigen sich in den Studiengängen zunächst mit den Inhalten Mathe, Statistik sowie VWL (Makro- und Mikroökonomie). Weiter geht es mit einer Einführung in das Recht, in BWL und das Rechnungswesen. Darüber hinaus werden im Studiengang Inhalte und Wissen rund um das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Grundrechte, das Zivilrecht, Wirtschaftsprivatrecht, Europarecht sowie das Verwaltungs- und Verfassungsrecht vermittelt. Auch Kompetenzen der englischen Sprache werden aufgebaut.
Studiengang Wirtschaftsrecht: Zweite Phase
In der zweiten Phase vermittelt der Studiengang u.a. Infos zu Investitionen und der Finanzwirtschaft. Das Thema Finanzrecht wird genauso behandelt wie das Personalmanagement, Arbeitsrecht oder die Rechte der EU. Wirtschaftsjurist/-innen beschäftigen sich an dieser Stelle des Bachelor of Laws-Studiengangs auch mit Europäischen Grundrechten, mit dem Wettbewerbsrecht, der Führung von Unternehmen und Management-Aspekten. Überdies werden an der jeweiligen Hochschule Kenntnisse zum Bürgerlichen Recht, Unternehmensrecht und Steuerrecht vermittelt. Im Studiengang kann hier auch eine Praxisphase stattfinden.
Studiengang Wirtschaftsrecht: Dritte Phase und Abschluss
Gegen Ende beschäftigt man sich im Studiengang z.B. mit den in der Wirtschaft relevanten Informatikaspekten und baut Kenntnisse auf dem Gebiet der Kommunikation auf. Das Wirtschaftsrecht-Studium ist außerdem durch eine große Bandbreite an möglichen Vertiefungen gekennzeichnet. Zu ihnen zählen Human Resources, E-Commerce, Marketing, Steuern (Tax), Financial Services und Immobilienrecht. Weitere Schwerpunkte der Studiengänge können Compliance, das Europarecht, das internationale Wirtschaftsrecht, Ressourcenwirtschaft, Insolvenzmanagement und Accounting sein. Auch Merger & Acquisitions oder das Arbeits- und Sozialrecht können als Schwerpunkt gewählt werden.
Darüber hinaus werden Kenntnisse und Know-How des Rechts in Bezug auf den Vertrieb aufgebaut. Das Handelsrecht, Umwelt- und Wirtschaftsrecht, Gesellschaftsrecht und Finanzstrafrecht sind ebenfalls Bereiche, die an dieser Stelle von der Hochschule angesprochen werden. Weiterhin sieht der Studiengang in dieser Phase oft auch einen (verpflichtenden) Auslandsaufenthalt vor.
Das Wirtschaftsrecht-Studium schließt mit dem Abschluss Bachelor of Laws/Bachelor of Business Law (jeweils LL.B.), Bachelor of Science (B.Sc.) und manchmal einem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Auch ein LLB.oec. (Bachelor der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften) ist in Österreich möglich. Um einen solchen Abschluss zu erhalten, müssen Studierende sich aber zunächst in Form einer Bachelorarbeit mit ihren Kenntnissen auseinandersetzen und zeigen, dass sie ihr Fach beherrschen.
Typische Lehrveranstaltungen
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Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
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Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
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Zivilrecht
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Europa- und Insolvenzrecht
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Handels- und Unternehmensrecht
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Finanzbuchführung
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Marketingmanagement
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Verfassungs- und Verwaltungsrecht
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Mathe und Statistik
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Mikroökonomie, Makroökonomie
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Gesellschaftsrecht
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Bürgerliches Recht
Voraussetzungen für das Studium Wirtschaftsrecht
Ein Wirtschaftsrecht-Studium bedarf der Erfüllung einiger Kriterien. Formelle werden von den Hochschulen überprüft, Persönliche sind lediglich hilfreich für Studierende, werden aber nicht geprüft.
Persönliche Voraussetzungen
Für Studiengänge dieser Art sollten sich Studieninteressierte für Gesellschaftspolitik, Mathematik, Ökonomie, BWL und Rechtswissenschaft interessieren. Außerdem sollte man gut argumentieren und logisch sowie analytisch denken können. Des Weiteren sollten die Studierenden eigenständig arbeiten, leistungsbereit und selbstdiszipliniert sein. Durchhaltevermögen und Sozialkompetenz sind für die Studiengänge ebenfalls wichtig. Auch ein gewisses Interesse für Sprachen, das Anwenden von Gesetzen und das Vergleichen mehrerer Rechtskulturen ist für den Wirtschaftsrecht-Bachelor von Vorteil.
Formelle Voraussetzungen
Ein Studiengang aus der Fachrichtung Wirtschaftsrecht verlangt zunächst einmal die Hochschulzugangsberechtigung, also das Abitur/die Matura, die fachgebundene Hochschulreife oder die allgemeine Fachhochschulreife. Die Hochschulen akzeptieren aber auch eine Meisterprüfung oder, unter Umständen, das Absolvieren eines Bildungsganges/einer sonstigen Fortbildungsprüfung. Auch eine Ausbildung (in Kombination mit Berufserfahrung) kann zur Zulassung zu einem Wirtschaftsrecht-Studiengang führen. Je nach Hochschule und Studiengang wird man auch mit dem Abschluss einer Fachschule oder einer Fortbildung aus dem Gesundheitswesen (Sozialpflege/Sozialpädagogik) zugelassen. In diesen Fällen kommt außerdem ein Beratungsgespräch mit der Hochschule hinzu, bevor man in den Studiengang starten kann.
Manchmal müssen Bewerber/-innen auch Englischkenntnisse und/oder einen gewissen NC (Numerus Clausus) nachweisen. Eine Hochschuleignungsprüfung oder ein Aufnahmetest kann ebenfalls auf angehende Wirtschaftsjuristen und - juristinnen zukommen. Genaue Informationen dazu kann auch die jeweilige Studienberatung liefern.
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●... Unternehmensrecht eigentlich eine Mischung verschiedener Rechtsbereiche wie Arbeits-, Handels-, Steuer- oder auch Wettbewerbsrecht ist?
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●... man in Österreich und der Schweiz offiziell den Begriff Konkurs verwendet, während in Deutschland von Insolvenz gesprochen wird?
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●... es mit Transparency International eine NGO gibt, die sich der Korruptionsbekämpfung widmet?
Beruf und Verdienstmöglichkeiten nach dem Bachelor-Studium Wirtschaftsrecht
Absolventen und Absolventinnen des Studiums Wirtschaftsrecht werden in erster Linie in Rechtsabteilungen von national oder international agierenden Unternehmen tätig, worunter sowohl Industrie- als auch Handels- und Dienstleistungsunternehmen fallen. Darüber hinaus werden Wirtschaftsjuristen und -juristinnen auch in nationalen und internationalen Kanzleien eingesetzt.
Ferner bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten in Finanz-, Vertriebs-, Beschaffungs- und Personalabteilungen, in Politik- und Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder in Unternehmensberatungen. Außerdem werden Absolvent/-innen des Wirtschaftsrechts auch in Banken, Kreditinstituten oder bei Versicherungen und Finanzdienstleistern tätig oder arbeiten in Wirtschaftsverbänden, Wirtschaftskammern sowie bei Immobiliengesellschaften.
Die Studiengänge befähigen die Absolventen und Absolventinnen aber auch zur Tätigkeit im Journalismus/ in der Öffentlichkeitsarbeit, im Feld des Marketings oder in der Forschung und Lehre. Weitere Möglichkeiten sind die Arbeit im Feld E-Business, Controlling, Vertragsmanagement, in der Insolvenz-Verwaltung oder im Rechnungswesen. Nicht zuletzt stellen auch Behörden und Ministerien sowie die öffentliche Verwaltung, wie auch das Schiedsgerichtswesen und die Mediation potenzielle Beschäftigungsfelder für Wirtschaftsjurist/-innen dar. Nach diesem Studiengang kann man aber auch in Non-Profit-Organisationen arbeiten oder eine Stelle als Assistenz der Geschäftsleitung annehmen.
Doch Vorsicht: Studiengänge des Wirtschaftsrechts befähigen nicht zur Arbeit als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin, Wirtschaftsprüfer/in oder Steuerberater/in. Für diese muss man sich weitere Qualifikationen erarbeiten. Die hier genannten Tätigkeiten in Rechtsabteilungen oder Wirtschaftsprüfungsunternehmen beziehen sich also nur auf solche Aufgaben, die man ohne die Zusatzqualifikationen ausüben darf.
Weiterführende Master-Studiengänge (meistens Master of Laws) sind ebenfalls möglich. Hier wird dann vertiefendes Fachwissen zu den im Bachelor behandelten Inhalten vermittelt. Ebenso steht die Weiterbildung in Richtung des Ersten juristischen Staatsexamens zur Auswahl. Das Gehalt variiert sehr stark - je nach konkretem Aufgabenfeld. Das Einstiegsgehalt liegt im mittleren Bereich, kann aber stark steigen bzw. auch bei höheren Werten beginnen.
Berufsbeispiele
FAQ
Was kann ich nach dem Studium Wirtschaftsrecht machen?
Man arbeitet in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, im Marketing, in Banken, bei Verbänden, im Personalmanagement, bei Immobiliengesellschaften, Beratungsfirmen u.v.m. Jedoch nicht als Rechtsanwalt, Steuer- oder Wirtschaftsprüfer (weitere Qualifikationen erforderlich).
Wie lange dauert das Studium Wirtschaftsrecht?
Der Wirtschaftsrecht-Studiengang hat eine Dauer von sechs oder sieben Semestern, manchmal können es aber auch acht bis zehn sein.
Was macht man im Wirtschaftsrecht-Studium?
Studiengänge behandeln u.a. die Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft, aber auch Gesellschaftspolitik und Mathe. Pflicht-Praktika, Praxisprojekte, Forschungen, Exkursionen und (Plicht-)Auslandsaufenthalte sind auch üblich.
Was kostet ein Wirtschaftsrecht-Studium?
An öffentlichen Hochschulen sind lediglich die Semesterbeiträge zu bezahlen. Die Kosten liegen meistens bei einem zweistelligen bis mittleren dreistelligen Wert pro Semester, manchmal auch bei einem hohen dreistelligen oder mittleren vierstelligen. Ein Studium kann aber auch Kosten im eher niedrigen dreistelligen Bereich pro Monat verlangen.
Ist es schwer, Wirtschaftsrecht zu studieren?
Das Studium Wirtschaftsrecht wird dir besonders leichtfallen, wenn du analytisch und logisch denkst, selbstdiszipliniert sowie wirtschafts- und rechtsinteressiert bist. Überprüfe deine Eignung für das Studium Wirtschaftsrecht mit unserem Studienwahltest.
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●dich die Verknüpfung von Rechtswissenschaften (Jura) und Wirtschafts-Aspekten interessiert.
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●du durch eine Doppelqualifikation einen Wettbewerbs-Vorteil anstrebst.
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●dich nationales, aber auch ausländisches und internationales Wirtschaftsrecht interessieren.