Bank-, Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen Studium 113 Studiengänge

Das Banking and Finance Studium

Fragen rund um Finanzen beschäftigen uns alle - und manche möchten sie zum Beruf machen. Du auch?

Die Fachrichtung Bank-, Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen/ Banking & Finance verknüpft Lehrinhalte des Bankenmanagements mit wirtschafts- und finanzwissenschaftlichen Elementen. In unterschiedlichem Maße werden auch Aspekte des Steuerrechts gelehrt und insbesondere die Auswirkungen, die dieses auf Banken, Versicherungen und Unternehmen hat.

So geht es in der Eingangsphase des Studiums um die Grundlagen des Bankenwesens, der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie um Geld- und Kapitalmarktgeschäfte und die Modalitäten des Zahlungsverkehrs. In Ergänzung dazu erarbeiten sich die Studierenden auch die Mathematik/Finanzmathematik und statistische Erhebungs- und Beschreibungsverfahren. Außerdem wird Wissen um die Digitalisierung, das Dienstleistungsmanagement und das Vertragsrecht aufgebaut, ebenso geht es um Unternehmens- und Personalmanagement. Die Kategorie Datensicherheit sowie Infos zum Anlagengeschäft gehören ebenfalls zu den Studieninhalten.

Zudem erarbeiten sich Studierende Kompetenzen im Feld der Human Resources und beschäftigen sich mit den Grundlagen von Wirtschaftsrecht und Privatrecht. Im Bereich des Steuerrechts lernen die Studierenden die geltenden steuerrechtlichen Bestimmungen kennen, sowohl national als auch international bzw. im Binnenmarkt und im Geltungsbereich der EU. Sie befassen sich mit den Grundzügen des Rechts der Europäischen Union und mit Buchhaltung und Bilanzierung. Sie setzen sich auch mit den behördlichen Strukturen, Prozessen und Organisationsformen im Bereich des Steuerrechts auseinander.

Praktika bei Banken, Versicherungen oder Behörden sind Teil der Studienangebote. Praxisprojekte und Exkursionen können darüber hinaus ebenfalls zum Studium gehören. Auch ein Studium auf Lehramt ist eine Option. Bei manchen Studiengängen haben Studierende auch die Möglichkeit, einige Studienarbeiten direkt vor Ort in einem Unternehmen anzufertigen.      

Spezielle Vertiefungsrichtungen im Studium sind z.B. Accounting, Versicherungswirtschaft, Internationale Finanzmärkte, Rechnungswesen und Finanzwirtschaft. Viele Hochschulen bieten aber auch Spezialisierungen in den Bereichen Kostenmanagement, VWL, Wirtschaftsinformatik und Risikoanalyse an. Abgesehen davon stehen auch die Immobilienfinanzierung oder Unternehmensbewertung bzw. -besteuerung zur Verfügung. Je nach Hochschule (z.B. Fachhochschule) können auch das Investitionsmanagement sowie Sales und Marketing vertiefend behandelt werden.

Ablauf, Dauer und Studienabschluss

Die Studiendauer beträgt in der Regel sechs bis acht Semester, es können aber auch neun oder selten zehn sein. Je nach Studiengang und Hochschule können die Studierenden die Studienzeit auch selbst wählen. Das Banking and Finance Studium kann dabei berufsbegleitend, Vollzeit, Teilzeit oder als duales Studium besucht werden. Studierende erhalten 180 oder 210 ECTS-Punkte und können ihr Studium als Präsenzstudium an einem Studienort in Deutschland, Österreich und der Schweiz absolvieren. Aber auch ein Fernstudium ist möglich.

Der Studienstart liegt bei Präsenz-Studiengängen im Sommer- und/oder Wintersemester, bei einem Fernstudium ist der Beginn meistens öfter im Jahr möglich. Studieninhalte werden in der Regel in deutscher Sprache vermittelt, an manchen Hochschulen kann man jedoch Fremdsprachenkurse belegen. Aufenthalte im Ausland sind möglich, manchmal sogar verpflichtend.

Die Studiengebühr der Studiengänge variiert sehr stark. Die Kosten können im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich pro Monat bzw. im mittleren dreistelligen bis vierstelligen Bereich pro Semester liegen. Wieder andere Hochschulen verlangen für ihre Studiengänge einen mittleren dreistelligen Wert pro Jahr. Genaue Informationen dahingehend kann die jeweilige Studienberatung oder Hochschulwebsite liefern.

Bild: NicoElNino / Fotolia.com

Der Studienverlauf im Banking & Finance Studium

Erste Phase | Im Studium werden in den ersten Semestern Infos zu BWL und VWL vermittelt, außerdem geht es u.a. um die Grundlagen von Unternehmensführung und Controlling, um Kapitalmarktgeschäfte, Rechnungswesen und Buchführung sowie um Fragen des Jahresabschlusses und der Bilanzierung. Beginnt man, Banking & Finance zu studieren, werden an der Hochschule oft auch der Kapitalfluss und das Kreditwesen, die Bankbetriebslehre, Statistik, Finanzen und Wirtschaftsmathematik, Ethik und Rechtliches, wie z.B. das Wirtschafts-, Privat-, Verwaltungs- oder Steuerrecht, behandelt.

Zweite Phase | Im weiteren Verlauf begibt man sich auf die Suche nach (digitalen) Marketingstrategien und Infos zu Instrumenten des Marketings. Zum Profil der Studiengänge an den Hochschulen gehören aber auch Inhalte wie Marktforschung, die Bilanzanalyse und digitale Unternehmensmodelle sowie andere relevante Digitalisierungsthemen. An dieser Stelle werden auch rechtliche Inhalte oft vertiefend betrachtet. Außerdem vermittelt die Hochschule zumeist Infos und Know-how zu den Themen Wirtschaftsinformatik, Projekt-, Portfolio- und Bankmanagement, Versicherungs- und Bankwirtschaft, Besteuerung und Umsatzsteuer. Oft werden auch Fall-Studien durchgeführt. Weitere Kompetenzen bauen Studierende u.a. in der Kommunikation und Gesprächsführung auf.

Dritte Phase | Am Ende des Studiums behandelt man Details rund um das Risikomanagement und Personalwesen sowie Aspekte der internationalen Bank- und Finanzwelt, Digitalisierung und Innovation. Auch die Wahl der Spezialisierungen und das Verfassen der Bachelorarbeit stehen an dieser Stelle des Studiengangs.

Hochschulabschluss: Bachelor of Arts?

Mit Ende des Banking & Finance Studiums erhält man den Abschluss Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder - bei Wahl eines Studiengangs im rechtlichen Bereich - den Bachelor of Laws (LL.B.).

Voraussetzungen

Möchte man das Banking and Finance Studium beginnen, muss man zuerst einige Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.  

Persönliche Voraussetzungen

Zahlen sind dein Hobby? Das ist eine gute Voraussetzung für das Banking & Finance Studium. Wenn du dich neben Zahlen und Mathe dann auch noch für BWL (Betriebswirtschaftslehre), Steuern, Bilanzen und das Rechnungswesen interessierst, hast du alle Schlüsselkompetenzen, die du im Studiengang brauchst. Auch die Fähigkeit, komplexe Informationen in verständlicher Form vermitteln zu können, hilft sehr beim Belegen der Studiengänge und im späteren Beruf.

Des Weiteren sind analytisches, logisches sowie vernetztes Denken und Leistungsbereitschaft weitere wichtige Qualifikationen für den Banking & Finance Studiengang. Darüber hinaus sollten Studieninteressierte gut planen und organisieren können, lernbereit sein sowie gerne im Team arbeiten. Abschließend sollte man für das Studium auch über die Gabe verfügen, immer den Überblick zu behalten und gerne mit Gesetzestexten arbeiten.

Formelle Voraussetzungen

Die hier beschriebenen persönlichen Kriterien beschreiben dich perfekt und jetzt fragst du dich, welche formellen Kriterien du für eine Bewerbung zum Studium aus dem Bank- und Finanzbereich erfüllen musst?

Zunächst einmal solltest du für einen Studiengang aus dem Feld Banking/Finance über die allgemeine Hochschulreife (Abitur bzw. Matura) oder die Fachhochschulreife verfügen, manchmal wird auch die fachgebundene Hochschulreife akzeptiert. Aber auch eine Ausbildung, u.a. in Kombination mit einer Aufstiegsfortbildung oder mit drei Jahren Berufserfahrung mit fachlicher Nähe kann zur Zulassung führen. Je nach Hochschule reicht auch eine Aufstiegsfortbildung ohne Zusammenspiel mit einer Ausbildung. Bei den meisten Hochschulen muss man für die Studiengänge aber in jedem Fall Englischkenntnisse (ca. Niveau B2) nachweisen. Auch PC-Anwendungskenntnisse werden oft empfohlen.

Unter Umständen wird vor dem Studiengang auch ein Gespräch geführt und/oder ein Aufnahmetest durchlaufen. Bei Fragen kann man hier gerne Kontakt zur Studienberatung aufnehmen. Ein Numerus Clausus (NC) wird in Deutschland manchmal ebenfalls gefordert, jedoch nicht an allen Hochschulen.

Entscheidet man sich für einen dualen Studiengang, muss man auch einen Vertrag mit einem Partnerunternehmen nachweisen.