Das Master-Studium
Ziel des Masterstudiums Soziale Arbeit in Coburg ist die Erweiterung und Spezialisierung des im bisherigen Studium erworbenen Wissens und Könnens. Der konsekutive, aufbauende Master vertieft die akademische Ausbildung. Er führt zu einem zweiten Hochschulabschluss, der die Absolvent:innen dazu befähigt, wissenschaftliche Erkenntnisse selbstständig in einer gestaltenden Berufspraxis anzuwenden. Die erworbenen Kompetenzen bestehen darin, an den Schnittstellen zwischen bereichsspezifischer Sozialer Arbeit und der Lebenswelt der Menschen in der modernen Gesellschaft gestaltend zu entwickeln, zu steuern, zu beraten und zu forschen. Das Studium vermittelt zudem vertiefte theoretische Fundierung, Evaluations- und Methodenkompetenz. Die Studierenden können sich auf einen der folgenden Vertiefungsbereiche spezialisieren:
- Bildungs- und Kulturarbeit
- Klinische Sozialarbeit
Das Master-Studium Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg verbindet Theorie und Praxis. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Hochschulen können die Studierenden interessante soziale Fragestellungen bearbeiten. Sie erforschen Theorien, Methoden und Strategien der Sozialen Arbeit und entwickeln daraus Lösungsansätze für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Das Studium bietet aber auch die Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln. Dazu zählen Selbstreflexion, Zeit- und Arbeitsmanagement sowie persönliche Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.
Das Masterstudium der Sozialen Arbeit kann in der Regelstudienzeit von 3 Semestern abgelegt werden. Um eine bessere Vereinbarkeit mit Familie oder Berufstätigkeit zu erreichen ist es laut aktueller Prüfungsordnug jedoch ebenfalls möglich die Studienzeit auf bis zu 6 Semester zu erweitern.
Berufsbild und Karrierechancen
Mit dem Master-Abschluss öffnen sich neue berufliche Aussichten. Denn fundierte und professionelle Soziale Arbeit gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Die Master-AbsolventInnen qualifizieren sich für Fachkarrieren bei Non-Profit-Organisationen und Stabsstellen in der Verwaltung und in Unternehmen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung haben sie dann die Chance, Führungsaufgaben in sozialen Institutionen und Organisationen zu übernehmen.
Die Aufgaben reichen von der Personalentwicklung über die Initiierung sozialer Projekte im kommunalen Bereich bis zur Fallberatung. Der Master-Abschluss schafft darüber hinaus die Grundlage für eine Promotion in Kooperation mit einer Universität.
Studienplan und Studienschwerpunkte
1. Semester: Wissenschaft und Management Sozialer Arbeit
- Sozialstruktur, Modernisierung und soziale Probleme
- Aufgaben, Leistungen, Strategien
- Entwicklung von Wissenschaft und Forschung
- Praxisforschung und Evaluation
- Sozialwirtschaft
- Personal und Organisation
2. und 3. Semester: Vertiefungsstudium – 2 mögliche Richtungen
BILDUNGS- UND KULTURARBEIT
- Kulturarbeit, Kulturpolitik und Kulturmanagement in der Sozialen Arbeit
- Bildungs- und Kulturarbeit - postkolonial, queer-feministisch und ökologisch-sozial
- Projektarbeit und praxisorientierte Forschung; interdisziplinäres Arbeiten, wissenschaftliche Methodensicherheit und Selbstreflexion
- Kulturvermittlung, Teilhabe und kulturelles Kapital
- Recht und Ethik
KLINISCHE SOZIALARBEIT
- Theoretische Zugänge zur Klinischen Sozialarbeit
- Recht und Ethik
- Quantitative klinische Forschungsmethoden und Evaluation
- Qualitative klinische Forschungsmethoden und Evaluation
- Wissenschaftliches Arbeiten und Qualitätssicherung
- Beratung, Counseling, Krisenintervention
- Sozialtherapie
- Arbeit in Organisationen und Klinisches Case Management
- Psychosoziale Diagnostik
Masterarbeit
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
- Abgeschlossenes Hochschulstudium mit mindestens 180 ECTS im Bereich der Sozialen Arbeit oder eines artverwandten Studienganges mit einer Gesamtnote von mindestens „gut“ (2,3) oder einer Abschlussnote, mit der man zu den besten 60% der Absolventinnen oder Absolventen gehört.
Vertiefungsbereiche
Im Vertiefungsbereich „Bildungs- und Kulturarbeit“ stehen ausgewählte Strategien der politischen Bildung, der Kulturpolitik, des Kulturmanagements und der Bildungs- und Kulturvermittlung im Mittelpunkt. Demokratische Bildung, verstanden als „Praxis der Freiheit“ (Paulo Freire), analysiert auch die gesellschaftlichen Ausgangsbedingungen Sozialer Arbeit. Diese steht angesichts permanenter Katastrophen, Krisen und sozialer Ungleichheiten unter Druck. Fachkräften brauchen daher vertiefte Kenntnisse und Kompetenzen für kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen genauso wie für aktuelle bildungspolitische Themen und gesellschaftliche Entwicklungen. Stichworte sind hier etwa die wachsende Bedeutung sozialer und digitaler Medien, Individualisierung und Ökonomisierung der Gesellschaft, die Wissensgesellschaft und Bildungsgerechtigkeit. Impulse kommen weiterhin aus der Agenda 2030 und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE).
"Klinische Sozialarbeit" ("klinisch" bedeutet beratend-behandelnd und ist nicht zu beschränken auf Soziale Arbeit im Krankenhaus!) erbringt komplexe beratende und soziotherapeutische Tätigkeiten in ambulanten, teilstationären oder stationären Settings. Ihr Ziel ist die psychosoziale bzw. soziotherapeutische Hilfe durch individuelle Förderung und soziale Integration für psychisch und gesundheitlich gefährdete und (chronisch) erkrankte Menschen in allen Lebensaltern.
Philosophie und Geschichte der HS Coburg
Hochschulphilosophie
Wir sehen uns..
...als einen Ort der Kreativität, der Inspiration und der Menschlichkeit. Das Leitbild der Hochschule Coburg drückt dieses Selbstverständnis aus. Es zeigt sich in unserem Ansatz der ganzheitlichen Bildung und der Zertifizierung zur Familienfreundlichen Hochschule sowie zur Gesunden Hochschule.
Leitbild
Das Leitbild ist die Grundlage unserer strategischen Entwicklung. Es dient als Orientierung im täglichen Handeln und Entscheiden. Entstanden ist unser Leitbild in einem demokratischen Prozess, an dem Dozentinnen und Dozenten, Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule beteiligt waren.
Ganzheitliche Bildung, Forschung und die Weiterentwicklung unserer Hochschule liegen uns am Herzen. Wir betreiben sie im Einklang mit den Anforderungen der Zeit, mit Sensibilität für die Belange aller Hochschulangehörigen, aber auch in dem Bewusstsein, einer Institution anzugehören, die sich über zwei Jahrhunderte hinweg von einer Einrichtung gewerblicher Weiterbildung zu einer modernen Hochschule mit breitem Fächerspektrum entwickelt hat. Wegweiser bei der Erfüllung dieser Mission ist uns der Mensch mit all seinen rationalen und emotionalen Facetten und seinen unterschiedlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Lebenswelten. Aus diesem Selbstverständnis heraus ergeben sich folgende Leitgedanken für unser gemeinsames Handeln: Als Menschen brauchen wir
- Wissen und Innovation
- Vorbilder
- Mut und Verantwortung
- Wertschätzung und Unterstützung
- Offenheit
- Gesundheit und Familienfreundlichkeit
- Gerechtigkeit und Vielfalt
- Qualität
- Kultur und ganzheitliche Bildung
- Weltoffenheit und Verwurzelung
Ganzheitliche Bildung
Wissenschaft und Bildung leben von Neugier und Entdeckerfreude. Und: Je größer der Blickwinkel, umso mehr gibt es zu entdecken. Für die Hochschule Coburg ist die ganzheitliche Bildung besonders wichtig. Das Wissenschafts- und Kulturzentrum bietet im „Studium generale“ eine breite Palette an Vorlesungen und Seminaren aus den unterschiedlichsten Wissenschaftsbereichen, wie Philosophie, Geschichte, Natur- und Humanwissenschaften sowie Sprachen. In regelmäßigen Abständen berichten Experten und führende Persönlichkeiten aus ihren Fachgebieten. Kultur und sich selbst erleben – diese Chance haben unsere Studierenden in unterschiedlichen Initiativen. Dazu gehören z.B., das Kulturangebot „Vorsicht Gefühl“, der Hochschulchor und der Debattierclub.
Familie in der Hochschule
„Als Menschen brauchen wir Familienfreundlichkeit.“ Die Hochschule Coburg ist deshalb Mitglied im Practice-Club "Familie in der Hochschule". Darin haben sich Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, die sich als Vorreiter*Innen bei der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu mehr Familienorientierung und Wertschätzung von Vielfalt sehen.
Das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Studium bzw. Beruf“ ist der Hochschule Coburg ein zentrales Anliegen. Durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen sollen Studierende (Studieren mit Kind) und Hochschulangehörige, die Familienverantwortung übernehmen, gleichermaßen unterstützt werden. Familienfreundlichkeit richtet sich nicht nur an Familien mit Kindern. Sie will vielmehr auch den zunehmenden Anteil deren berücksichtigen, die Verantwortung für die Pflege von Angehörigen übernehmen. Unterstützung erhalten die Hochschulangehörigen im Familienbüro der Hochschule.
Gesunde Hochschule
Die Hochschule ist für ihre Studierenden und ihre Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen ein wichtiger Arbeits- und Lebensraum. Dabei werden gesunde Studien- und Arbeitsbedingungen immer wichtiger. Die Hochschule Coburg initiierte daher 2012 das Projekt „Gesunde Hochschule“. Sie ist mittlerweile von der Techniker Krankenkasse als „Gesundheitsfördernde Hochschule“ zertifiziert. Aus dem Projekt wurde das in der Hochschulstruktur verankerte Referat „Gesunde Hochschule“.
Eine von der Hochschulleitung eingesetzte Steuerungsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Hochschulgruppen kümmert sich um die Definition der Ziele und plant gesundheitsfördernde Maßnahmen sowie Aktionen. Wesentliche Impulse kommen auch aus dem Studiengang Integrative Gesundheitsförderung der Hochschule Coburg.
Die Angebote „Gesund studieren“ richten sich speziell an Studierende. Darüber hinaus finden regelmäßig Befragungen zur Studierendengesundheit statt, deren Ergebnisse dazu beitragen, gesundheitsfördernde Studienbedingungen zu etablieren.
Geschichte der Hochschule
Von der Bauschule zur Hochschule
Die wichtigsten Stationen in der Geschichte der Hochschule Coburg:
- 1814 Gründung der privaten Schule für „bürgerliche Baukunst“ durch Friedrich Streib
- 1852 Herzogliche Baugewerkschule
- 1959 Staatliches Polytechnikum Coburg
- 1971 Staatliche Fachhochschule
- 1999 Campus Design am Hofbrauhaus entsteht
- seit 2007 Hochschule Coburg
Herzogliche Baugewerkschule
Schulgründer Friedrich Streib
Die Ursprünge der Hochschule Coburg gehen auf die private Schule für „bürgerliche Baukunst“ zurück, die 1814 von dem herzogliche Architekten Friedrich Streib (1781 – 1852) in Coburg gegründet wird. Aufgabe der Schule ist es, die Bauhandwerker der damaligen Zeit auf das Meisterrecht vorzubereiten. Nach dem Tod Friedrich Streibs wird die Handwerkerschule als Herzogliche Baugewerkschule weitergeführt.
Nach dem Anschluss Coburgs an den Freistaat Bayern im Jahr 1920 wird aus der Herzoglichen Bildungsstätte die „Staatliche Bauschule“. Zwischen 1933 und 1939 trägt sie den Namen „Höhere technische Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau“. Nach dem zweiten Weltkrieg startete sie als erste Staatsbauschule Bayerns mit 193 Studierenden. Von 1951 an heißt sie dann „Ingenieurschule für Hoch- und Tiefbau“.
Staatliches Polytechnikum
Ende der fünfziger Jahre geht die Ära der reinen „Bauschule“ zu Ende. Die Ingenieurschule wird um die Fachgebiete Maschinenbau und Elektrotechnik erweitert und so zum Polytechnikum ausgebaut. Das neue Polytechnikum siedelt sich 1960 auf dem heutigen Campus „Friedrich Streib“ an.
Gründung der Fachhochschule
Als 1971 in Bayern die Fachhochschulen entstehen, wird aus dem Coburger Polytechnikum die Fachhochschule Coburg, der die Textilfach- und die Ingenieurschule Münchberg angegliedert ist. Neben Coburg gibt es damals nur sieben weitere staatliche FHs in Bayern, und zwar in München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Rosenheim und Weihenstephan. Zudem kommen in dieser Zeit mit Wirtschaft und Sozialwesen zwei neue Studienrichtungen hinzu, die den Charakter der rein technisch ausgerichteten Ausbildung stark verändern und das Fächerspektrum deutlich erweitern.
Ausbau
Im Wintersemester 2011/12 konnten am Campus Friedrich Streib zwei neue Hörsäle mit insgesamt 450 Plätzen bezogen werden. Zudem wurden die Aula sowie ein Verwaltungs- und Hörsaalgebäude generalsaniert. Die Gestaltung des Campus Friedrich Streib geht in den nächsten Jahren weiter. Bis 2021 wird der gesamte Campus in vier Schritten umgebaut und ergänzt. Fertiggestellt sind bereits ein Laborgebäude - das Zentrum für Mobilität und Energie - sowie ein Parkdeck mit über 500 Stellplätzen. Im nächsten Schritt entsteht ein IT- und Medienzentrum. Hier werden u.a. das Rechenzentrum und die Bibliothek ihren Sitz haben. Zum Schluss steht die Sanierung des Hauptgebäudes an. Unter laufendem Betrieb finden hier die Umbau- und Sanierungsarbeiten statt.
10 Gründe für Dein Studium an der HS Coburg
- Keine Studiengebühren
- Persönliches Mentoring durch Dozierende (fachliche Beratung und Betreuung)
- Berücksichtigung studentischer Interessen (Feedback und Austausch zwischen Studierenden, Dozierenden und der Studiengangsleitung)
- Kleingruppen
- Hohe Qualität der Lehrveranstaltungen
- Praxisnähe (z.B. Exkursionen, Gastvorträge, Kongresse, Kooperationen etc.)
- Gutes Studiengangs- und Fakultätsklima
- Familienfreundlichkeit (z.B. hochschuleigene KiTa Campuszwerge)
- Gute Anbindung an Verwaltung, öffentliche Verkehrsmittel und die Innenstadt
- Sehr gute Berufschancen