Das Bachelor-Studium
Der programmatische Schwerpunkt des Studiengangs Konservierung und Restaurierung liegt auf dem Gebiet der Baudenkmalpflege, schließt aber auch den musealen Bereich mit ein. Der direkte Kontakt zu den Baufachberufen Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule, der Bezug zu den umgebenden Baudenkmalen, Bau- und Kunstwerken sowie Museen der reichen Kulturlandschaft Brandenburgs und Berlins bilden dazu optimale Rahmenbedingungen.
Im Bachelor-Studium Konservierung und Restaurierung legen wir in den ersten Semestern den Grundstein für das Verständnis komplexer Zusammenhänge in der (Bau-)Denkmalpflege. Dabei vermitteln wir übergreifend die wichtigsten Grundlagen der Studienschwerpunkte Holz, Stein und Wandmalerei. Studierende erhalten darüber hinaus Einblicke in die Bereiche Architektur, Städtebau und Bauingenieurwesen und lernen, interdisziplinär zu denken und zu arbeiten.
Ziel ist, angehende Restaurator*innen zu befähigen, historische Kunst- und Kulturgüter wie Gemälde, Denkmäler, Skulpturen, Möbel und Gebäude für zukünftige Generationen zu erhalten und wiederherzustellen – zu konservieren und zu restaurieren. Umweltfreundliche und nachhaltige Praktiken gewährleisten den langlebigen Erhalt dieser Objekte.
Berufsbild und Karrierechancen
Zu den Kompetenzen einer Restauratorin, bzw. eines Restaurators gehören umfangreiche Fachkenntnisse und Erfahrungen in der Praxis, ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, kritische Urteilskraft und Diskursfähigkeit (kommunikative Kompetenz, Beherrschen von Argumentationsstrategien). Im Studium arbeiten Sie außerdem an Ihrer Kooperationsfähigkeit (Kompromissbereitschaft, Pragmatismus) und an Ihrem Vermögen zur kritischen Selbstreflexion als einem wesentlichen Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens.
Mögliche Einsatzgebiete
- Institutionen wie Museen, Denkmalämter, Hochschulen
- Restaurierungsfirmen
- Freiberuflichkeit, Mitarbeit in Restaurator*innengemeinschaften
- Selbstständigkeit: Werkstattgründung
Studienplan und Studienschwerpunkte
Pflichtfächer
- naturwissenschaftliche Grundlagen
- Naturwissenschaften in der Konservierung und Restaurierung
- naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden
- Ikonographie
- Kunst- und Baugeschichte
- Kunsttechnologie und Konservierung
- Projekte in der Konservierung und Restaurierung
- Gestaltung
- Methoden und Materialien in der Konservierung und Restaurierung
Wahlpflichtfächer
- Werkstoff- + Rekonstruktionstechniken
- wissenschaftliche Arbeitstechniken + Dokumentation
- Fototechnik
- computergestützte Dokumentationstechniken
- Kunsttechnologie + Konservierung
- Denkmalpflege
- Bauphysik
- naturwissenschaftliche Spezialisierung
- Sonderthemen Kunstgeschichte
- Fremdsprachen
- Berufsthemen, Grundlagen BWL
Bachelorarbeit
- eigenständiges Erstellen einer Bachelorthesis
- Kolloquium
Studienrichtungen
Vor Aufnahme des Studiums können Sie sich für eine der Studienrichtungen Holz, Stein oder Wandmalerei entscheiden:
- In der Studienrichtung Holz werden in der Regel Kleinobjekte, Mobiliar und andere Ausstattungsstücke aus Holz, deren Oberflächen mit Marketerien, Beizen, Überzügen und Dekorationsmalereien veredelt sein können, untersucht und bearbeitet. Schwerpunkt im Masterstudium sind baugebundene Raumelemente, wie Holzverkleidungen an Wänden und Decken, Holzfußböden, Fenster, Türen, Treppen, Gestühle und Holzkonstruktionen am Baudenkmal.
- Im Zentrum der Studienrichtung Stein steht das klassische Gebiet des Natursteins im Sinne der Skulptur und des Bauwerkes. Weitere Schwerpunkte sind die regional bedeutsamen Materialien Ziegel und Terrakotta, aber auch „Kunststein“ wie armierte Betonplastiken sowie die farbige Fassung auf all diesen Materialien.
- Neben den definierten Bereichen der Wand- und Deckenmalerei auf anorganischen Trägermaterialien gehört zur Studienrichtung Wandmalerei die Ermittlung historischer Architekturfarbigkeiten im Innen- und Außenbereich. Die Themengebiete Mosaik und Stuck ergänzen den Lehrstoff.
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
Zugangsvoraussetzungen
- Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung nach dem Brandenburgischen Hochschulgesetz: Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte berufspraktische Vorbildung
- bestandene Eignungsprüfung:
Eignungsprüfung
Die Eignungsprüfung besteht aus mehreren Teilen:
- Ein Essay zu einem vorgegebenen Thema, das Sie zuhause schreiben
- Eine Klausur zu grundlegenden naturwissenschaftlichen Fragen mit konservatorischer und restauratorischer Relevanz
- Eine Objektbetrachtung (je nach gewählter Studienrichtung)
- Ein Gespräch mit den Professor*innen und Werkstattleiter*innen