Die Ausbildung
Nach Erhebungen des Bundesamtes für Statistik machen sich ca. 35 % aller ausgebildeten Heilpraktiker mit einer eigenen Praxis selbständig: mit guten bis sehr guten Verdienstmöglichkeiten. Vergleicht man die Kostenstruktur von Arzt-, Zahnarzt- und Heilpraktikerpraxen, so lässt sich feststellen, dass Heilpraktikerpraxen die geringsten Kosten aufweisen und dementsprechend risikominimiert zu führen sind.
Eine Heilpraktikerbehandlung unterscheidet sich in ihrer Vorgehensweise von einer schulmedizinischen:
- Heilpraktiker/innen verwenden natürliche, mild wirkende Arzneien ohne schädliche Nebenwirkungen,
- sie nehmen ihre Patienten/innen in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Gesamtheit wahr,
- die naturheilkundliche Behandlung stimuliert die Selbstheilungskräfte der Patienten/innen durch Entgiftung, Abhärtung und Setzen gezielter Reize, etwa mittels Akupunktur, Homöopathie und Heilpflanzenkunde,
- ein Behandlungstermin bei einem Heilpraktiker dauert durchschnittlich 30 bis 60 Minuten. In dieser Zeit können sie intensiv auf ihre Patienten eingehen.
In den psychosozialen und pädagogischen Berufen sowie den medizinischen Hilfsberufen ist diese berufliche Fortbildung von großem Vorteil. Durch die amtliche Erlaubnis zum Betreiben therapeutischer Tätigkeiten eröffnen sich häufig neue, zusätzliche Möglichkeiten. Auch das Feld der Erwachsenenbildung und die pharmazeutische Industrie bieten interessante und lohnende Tätigkeitsfelder.
Berufsbild und Zielgruppe
In einer Untersuchung hat die Zeitschrift STERN herausgefunden, dass es kaum arbeitslose Heilpraktiker gibt, und es sich um einen Beruf handelt, der auch in Zukunft beste Aussichten bietet. Seit einiger Zeit sind Patienten gezwungen, bei ärztlichen Behandlungen aus der eigenen Tasche hinzuzuzahlen. Es wird zukünftig sogar noch mit einer Erhöhung dieser privaten Zuzahlungen gerechnet. Je höher dieser Anteil wird, desto eher wird sich der Patient (vor allem der chronisch Kranke mit hohem Beratungsbedarf) dem Heilpraktiker zuwenden, der sich genügend Zeit für ihn nimmt. In der Schweiz sind Heilpraktiker in bestimmten Kantonen zugelassen. In Spanien, Griechenland, Italien und der Türkei wird die Berufsausübung als Heilpraktiker geduldet. Ein juristischer Anspruch besteht allerdings nicht. In Großbritannien und Holland werden die Möglichkeiten nichtärztlicher Therapeuten stärker eingeschränkt. Wenn Sie sich in einem der genannten Länder niederlassen wollen, sollten vorab eigene Erkundigungen eingezogen werden.
Zielgruppe
- An der Naturheilkunde Interessierte, die sich mit eigener Heilpraktikerpraxis selbstständig machen wollen
- Ausgebildete in therapeutischen Verfahren, die eine Therapie-Erlaubnis benötigen
- Angehörige von Berufen aus dem Gesundheitswesen, die eine Erweiterung ihrer beruflichen Perspektive anstreben
Ausbildungsschwerpunkte
- Die Ausbildung vermittelt umfassende Kenntnisse über die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers sowie über die allgemeine und spezielle Krankheitslehre (Pathologie).
- Sie erlernen in Praxis die notwendigen Vorgehensweisen und Untersuchungsmethoden, um Erkrankungen zu diagnostizieren. Dabei helfen Ihnen eingehende Kenntnisse über die Aussagen der Labordiagnostik.
- Sie werden vertraut gemacht mit den allgemeingültigen Aussagen über den Ablauf von Infektionen (Allgemeine Infektionslehre) und den spezifischen Ablauf spezieller Infektionserkrankungen (Spezielle Infektionslehre). Darüber hinaus lernen Sie, bei welchen Infektionserkrankungen eine amtsärztliche Meldepflicht und/oder ein Behandlungsverbot besteht.
- Zum ordnungsgemäßen Betreiben einer Praxis gehören Kenntnisse über hygienische Maßnahmen und spezielle gesetzliche Grundlagen, die Ihrer therapeutischen Arbeit Grenzen setzen (z.B. Verbot von Zahnbehandlungen, Geburtshilfe usw.).
- In Theorie und Praxis erlernen Sie die verschiedenen Injektionstechniken sowie die Erste Hilfe-Anwendungen und lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
- Im Bereich der therapeutischen Anwendungen erhalten Sie praxisrelevante Kenntnisse über die wichtigsten Grundlagen der Ernährungslehre sowie über die Grundlagen, Grenzen (und auch Gefahren!) der wichtigsten Naturheilverfahren.
So werden Sie umfassende Kenntnisse in allen Teilbereichen erwerben, die Sie zum Betreiben einer Praxis benötigen. - Durch die Kombination der Heilpraktiker-Ausbildung mit verschiedenen zusätzlichen Fachrichtungen (z.B. Homöopathie, Heilpflanzenkunde oder Akupunktur) erhalten Sie darüber hinaus die Möglichkeit, nach Absolvierung der Prüfung direkt in die praktische therapeutische Arbeit einzusteigen.
Dauer, Beginn und Lernaufwand
Ausbildungsdauer:
24 Monate Regelstudienzeit (individuelle Absprachen sind möglich)
Ausbildungsbeginn:
Jederzeit; die Ausbildung kann berufsbegleitend absolviert werden.
Lernaufwand:
ca. 8 Stunden pro Woche für die Bearbeitung der Studienbriefe
Lernmaterial:
- 35 Studienbriefe mit Übungen, Aufgaben und Praxisbeispielen,
- Zwischentests nach jedem Studienbrief.
Zulassungsvoraussetzungen für die amtsärztliche Überprüfung:
- ein Mindestalter von 25 Jahren,
- ein polizeiliches Führungszeugnis,
- mindestens einen Hauptschulabschluss und
- eine ausreichende körperliche und geistige Gesundheit.
Seminare
1 praktisches Wochenendseminar
Veranstaltungsorte der ausbildungsbegleitenden Seminare
Wochenendseminar: Bingen, Leichlingen und München (zur Auswahl)
Abschluss
- Schriftliche schulinterne Abschlussprüfung,
- Studienbescheinigung mit Aufführung aller Lerninhalte zur Vorlage beim Gesundheitsamt,
- BTB-Abschlusszertifikat: "Ausbildung zum Heilpraktiker",
- danach amtsärztliche Überprüfung.
Wenn Sie am Wochenendseminar nicht teilnehmen, erhalten Sie lediglich ein Abschlusszeugnis „Grundlagen der Humanmedizin“.
Weitere Vorteile für BTB-Studenten
- kostenfreie Teilnahme an unserem interdisziplinären Webinarangebot
- kostenfreie 2-jährige Weiterbetreuung durch das BTB nach dem offiziellen Ausbildungsende, falls Sie Ihre Abschlussarbeit in der regulären Dauer nicht absolvieren konnten,
- Nach erfolgreichem Lehrgangsabschluss erstatten wir Ihnen das erste Jahr Mitgliedschaft im VDH - Verband Deutscher Heilpraktiker e.V., einem der führenden Berufsverbände für Heilpraktiker/innen in Deutschland.
- Existenzgründungsberatung durch die Schulleitung,
- spezielle Marketingberatung für Ihre spätere Praxistätigkeit durch unsere Spezialisten im BTB-Sekretariat: Herrn Stefan Waloschek (Design Werbemedien) und Herrn Joscha Körschgen (Internetauftritt).