Die Ausbildung
Tierpsychologen sind Experten für Tierverhalten. Sie bieten Hilfestellung für Tierhalter an, wenn sich deren Tiere auffällig verhalten. Dabei geht diese Ausbildung über die reine Vermittlung tierpsychologischer Kenntnisse hinaus. So ist z.B. auch das Erkennen von anzeige- und meldepflichtigen Tierseuchen, die mit Wesensveränderungen einhergehen können, ebenso Bestandteil der Ausbildung wie das Aufzeigen der eigenen Grenzen hinsichtlich der therapeutischen Möglichkeiten.
Nutztiere
Das Hauptaugenmerk bei der Tierhalterberatung für Nutztiere richtet sich auf das Verständnis für das natürliche Verhalten der jeweiligen Spezies und die entsprechenden Umweltbedingungen, die Grundlage für die Aufklärung von Störungen bei den Nutztieren sind. Durch eine Änderung z.B. der Besatzdichte, Trennung von problematischen Tieren, Modifizierung der Fütterung, Gewährung von Freilauf, können Störungen reduziert werden, was zu einer erhöhten wirtschaftlichen Effizienz führt.
Haustiere
Der zweite Bereich des Tierhalterberatung befasst sich mit den Haustieren, die am täglichen Familienleben teilhaben und aus nichtkommerziellen Zwecken gehalten werden. Als Gefährten und Individuen werden sie als Familienmitglieder betrachtet. Die Menschen fühlen sich an sie gebunden. Selbst bei gravierenden Störungen sind die Tierbesitzer heutzutage nicht mehr ohne weiteres bereit, sich von ihrem Schützling zu trennen und investieren viel Zeit, Energie und Geld, um Probleme zu lösen und nicht leichtfertig ihr Tier euthanasieren zu lassen.
Berufsbild und Zielgruppe
Umfragen ergaben, dass nahezu 50% der Hunde- und Katzenbesitzer das Verhalten ihrer Tiere in bestimmten Situationen als problematisch ansehen. Manche Verhaltensauffälligkeiten kommen nur gelegentlich vor oder sind an ein bestimmtes Alter gebunden, andere Verhaltensweisen können aber für die Familie gravierende Ausmaße haben. Die Tierverhaltensberatung ist in den letzten beiden Jahrzehnten in den USA zu einem regen Betätigungsfeld geworden, aber auch in Großbritannien hat sie sich bereits etabliert und das Interesse der Tierhalter an diesem Gebiet wächst zunehmend auch in anderen europäischen Ländern. Auch in Deutschland ist die Fachberatung von Tierhaltern ein Betätigungsfeld, das eine wachsende Nachfrage erfährt, wie die Zunahme an Artikeln in Fachzeitschriften belegt.
Zielgruppe:
- Tierarzthelferinnen, die in der Tierarztpraxis eine Tierhaltungsberatung als zusätzlichen Service anbieten wollen
- Tierheilpraktiker und Tierheilpraktikeranwärter
- Angehörigen von Berufen aus allen Bereichen, die direkt oder indirekt mit Tierhaltung zu tun haben
Ausbildungsschwerpunkte
Ziel dieses Studiengangs ist es, den Teilnehmer hinsichtlich Tierhaltung, biologischer Eigenheiten der relevanten Tierarten, Tierpsychologie sowie sozio-kultureller Aufgaben der einzelnen Spezies zu schulen. Unsere Studenten eignen sich damit ein Wissen an, das sie in die Lage versetzt, Tierbesitzern beratend und aufklärend zur Seite zu stehen.
Inhalte: Tierhaltung und Tierpsychologie bei Hunden, Katzen, Nagetieren, Reptilien, Fischen, Ziervögeln, Geflügel, Rindern, Schafen, Ziegen, Wildtieren, Schweinen und Pferden.
Dauer, Beginn und Lernaufwand
Ausbildungsdauer:
12 Monate Regelstudienzeit (individuelle Absprachen sind möglich)
Ausbildungsbeginn:
Jederzeit; die Ausbildung kann berufsbegleitend absolviert werden.
Lernaufwand und Lernmaterial
Lernaufwand:
ca. 3 Stunden pro Woche für die Bearbeitung der Studienbriefe
Lernmaterial:
- 12 Studienbriefe mit Übungen, Aufgaben und Praxisbeispielen,
- Zwischentests nach jedem Studienbrief
Abschluss
- Schriftliche Abschlussprüfung,
- Studienbescheinigung mit Aufführung aller Ausbildungsinhalte,
- BTB-Abschluss-Zertifikat: "Tierhaltung/Tierpsychologie"
Weitere Vorteile für BTB-Studenten
- kostenfreie Teilnahme an unserem interdisziplinären Webinarangebot
- kostenfreie 2-jährige Weiterbetreuung durch das BTB nach dem offiziellen Ausbildungsende, falls Sie Ihre Abschlussarbeit in der regulären Dauer nicht absolvieren konnten, dadurch können Sie die Studiendauer flexibel Ihren Bedürfnissen anpassen.