Der Lehrgang
Etwa 30 bis 40 % der Bevölkerung leiden an Symptomen wie Blähungen, rezidivierenden Durchfällen, Verstopfung, Bauchkrämpfen uvm. Das Bild von unklaren abdominellen Beschwerden kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen ausgelöst werden. Die gastroenterologische Standarddiagnostik schließt in der Regel schwerwiegende chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), bösartige Neubildungen, Zöliakie und andere durch endoskopische oder bildgebende Diagnoseverfahren darstellbare Störungen aus.
Die vielfältigen Ursachen für diese und viele weitere Beschwerden resultieren aus einer gestörten Wirkung der Verdauungsenzyme (Maldigestion), aus einer Störung der enteralen Nahrungsresorption (Malabsorption) oder aus einer einseitig zu kohlenhydrat-, fett- oder eiweißlastigen Ernährungsweise. Berücksichtigung sollten neben einer erweiterten Mikrobiota-Diagnostik zur Überprüfung von Pankreasfunktion, Verdauungsrückständen und Entzündungsfaktoren auch die darmassoziierten Organsysteme finden, wie z.B. die Nebenniere, die Schilddrüse, aber auch die Niere und die Leber. Grundsätzlich ist bei allen unklaren abdominellen Beschwerden die Mikroökologie des Darms pathologisch verändert, bei jedem vierten bis fünften Befund sind sogar Entzündungsfaktoren nachweisbar, auch wenn das Blutbild der klassischen Entzündungsparameter noch ohne Befund ist.
Mit der Schaffung eines Weiterqualifizierungsangebotes zum Certified Program „Darmgesundheit“ wird erstmalig ein Standard im deutschsprachigen Raum definiert, dem ein multidimensionaler Denk- und Handlungsansatz zugrunde liegt.
Zielgruppe
ÄrztInnen, ZahnärztInnen, ApothekerInnen, Pharmazie-Ing., PTAs, DiätologInnen, DiätassistentInnen, Physiotherapeutinnen, Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sowie Angehörige anderer Heilberufe und in diesem Bereich spezialisierte Personen.
Ausbildungsschwerpunkte
- Grundlagen der Darmgesundheit
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Immunologie
- Darmassoziierte Erkrankungen (Theorie)
- Darmassoziierte Erkrankungen (Praxis)
- Möglichkeiten zur Analytik und Diagnostik
Zulassungsvoraussetzungen
- Ein abgeschlossenes Studium der Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Diätologie, Ernährungswissenschaft, Physiotherapie, Ernährungspädagogik, Ökotrophologie oder Pflegewissenschaft bzw. einer anderen einschlägigen Studienrichtung oder
- Das Vorliegen der allgemeinen Universitätsreife und mindestens eine 4-jährige studienrelevante, qualifizierte Berufserfahrung insbesondere im Bereich der Medizin, Biologie, Chemie, Pharmazie, Ernährung oder Gesundheits- und Krankenpflege in adäquater Position. (Aus- und Weiterbildungszeiten können eingerechnet werden.)
- Ohne Vorliegen der allgemeinen Universitätsreife ist eine mindestens 8- jährige studienrelevante qualifizierte Berufserfahrung insbesondere im Bereich der Medizin, Biologie, Chemie, Pharmazie, Ernährung oder Gesundheits- und Krankenpflege in adäquater Position nachzuweisen. (Aus- und Weiterbildungszeiten können eingerechnet werden.)
Lehrgangsbeitrag
EUR 1.999,--