Der Lehrgang
Kommunikation ist ein wichtiger Schlüsselfaktor im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Umfeld. Viele Schnittstellen in diesem Umfeld werden durch kommunikative Vermittlungsleistungen unterstützt. Die Anwendungsbereiche der Risiko- und Krisenkommunikation sind vielfältig:
- Arbeitssicherheit: Durch Sicherheitskommunikation werden Mitarbeiter/innen in Unternehmen auf mögliche Gefahren und Risiken in ihrem Arbeitsumfeld aufmerksam gemacht. Kommunikation dient der Sicherheit.
- Verbraucherschutz: Damit in der EU ein Produkt die CE-Konformität erfüllt und es somit zum Verkauf zugelassen wird, müssen alle Risiken dieses Produktes erfasst und möglichst auch reduziert werden. Die verbleibenden Risiken werden in der Gebrauchsanleitung zum Schutz der Verbraucher/innen dokumentiert. Falls das nicht der Fall ist, können dem Unternehmen Haftungsklagen drohen.
- Kundenvertrauen: Für Unternehmen ist das Vertrauen der Kundschaft ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bei innovativen Produkten, die neue Risiken aufweisen können, ist es wichtig, dass die Unternehmen den Risikodialog aktiv gestalten. Nur so kann das Vertrauen gewonnen und auch erhalten werden.
- Gesellschaftspolitischer Dialog: Unser Alltag wird durch viele neue Technologien geprägt. Technologien, die mit Chancen, aber auch mit Risiken verbunden sind und einen gesellschaftspolitischen Risikodialog bedingen.
- Bewältigung von Notfällen und Krisen: Durch eine proaktive Kommunikation können Notfälle und Krisen entschäft werden. Die erhöhte Aufmerksamkeit der Medien kann Krisen aber auch verschärfen. Darum kommt der professionellen Notfall- und Krisenkommunikation eine grosse Bedeutung zu.
Der Zertifikatslehrgang (CAS) Risiko- und Krisenkommunikation vermittelt Ihnen die Grundlagen einer wirkungsorientierten Kommunikation und gibt einen praxisorientierten Überblick über die verschiedenen Anwendungsbereiche der Risiko- und Krisenkommunikation. Das CAS Risiko- und Krisenkommunikation ist Bestandteil des Master of Advanced Studies Integrated Risk Management (MAS IRM) und des Diploma of Advanced Studies Integrated Risk Management (DAS IRM).
Zielpublikum und Ziele
Das CAS Risiko- und Krisenkommunikation richtet sich primär an:
- Kader in Unternehmen, Versicherungen, Verwaltung und Schutzorganisationen
- Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates
- Verantwortliche in den Bereichen Sicherheits-, Risiko-, Qualitäts-, Projekt-, IT- und Umweltmanagement
- Vertreter/innen im Umfeld Consulting und Controlling
Die wesentlichen Zielsetzungen des CAS Risiko- und Krisenkommunikation sind:
- Die Studierenden kennen die Grundlagen einer wirkungsorientierten Kommunikation
- Sie können kommunikative Anforderungsprofile unterscheiden und kennen unterschiedliche Kommunikationsstrategien.
- Sie können exemplarische Fallbeispiele und Fragestellungen nachvollziehen.
- Sie können praxisorientierte Problemstellungen analysieren, Lösungswege entwickeln und diese auch beurteilen.
Ausbildungsschwerpunkte
Grundlagen
- Grundlagen der Sicherheits-, Risiko-, Notfall- und Krisenkommunikation: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Kommunikationsprofile
- Risiko- und Krisenkommunikation: Ein zentraler Erfolgsfaktor des Risiko- und Krisenmanagements
- Notfall- und Krisenkommunikation: Die Bedeutung der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung im Umfeld der öffentlichen Wahrnehmung (risk perception)
Vertiefung
- Erfolgsfaktoren verbaler und nonverbaler Kommunikation
- Wirkungsorientierte Sicherheitskommunikation: Präferenz- und Verhaltensänderungen durch Kommunikation
- Förderung der Risk Awareness durch Aufbau einer Risikokommunikations-Kultur in Unternehmen
- CE-Konformitätserklärungen und technische Dokumentation
- Vermittlungsleistungen der Risikokommunikation zwischen Laien- und Expertensicht
- Problematik der divergierenden Risikowahrnehmung (risk perception): Akzeptanz vs. Akzeptabilität von Risiken
- Problematik von Risikovergleichen
- Die Bedeutung des Risikodialogs für Unternehmen im wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Umfeld
- Issues-Management und proaktive Kommunikation
- Die Bedeutung der Medien als Akteure in der Risiko- und Krisenkommunikation
Vernetzung
- Psychologische Aspekte der Sicherheits-, Risiko-, Notfall- und Krisenkommunikation
- Gesetzliche Anforderungen an Unternehmen im Bereich Risikokommunikation (Schweiz, EU, international)
- Risikokommunikation als wichtiger Parallel-Prozess zum RM-Prozess (vgl. Stakeholderorientierung in ISO 31000:2009, ONR 49000ff:2008 und AS/NZS 4360:2004)
- Medientraining kritischer Kommunikationssituationen (Pressekonferenz, Interview, Statement)
Kosten
CHF 4'900.00 inkl. ausführlicher Kursunterlagen
Unterricht
Das CAS Risiko- und Krisenkommunikation dauert insgesamt rund 24 Wochen. Drei Hauptaktivitäten finden in dieser Zeit statt:
- Kontaktstunden: Die Studierenden besuchen während 12 Wochen jeweils am Mittwoch die Vorlesungen, Übungen und Workshops.
- Selbstständige Projektarbeit: Im Anschluss an die Kontaktstunden arbeiten die Studierenden während rund 12 Wochen an ihrer Projektarbeit
- Präsentation der Projektarbeit: Zwei Wochen nach Abgabe wird die Projektarbeit präsentiert.